Als gemütliche Wiesn wie früher bezeichnet Wiesn-Chef Josef Schmid das diesjährige Münchner Oktoberfest zur Halbzeit. Unter den Fahrgeschäften besonders gefragt sind laut Festleitung der neue 70 Meter hohe Kettenflieger und der Kopfüber-Propeller XXL-Racer. Schausteller und Wirte sind mit dem bisherigen Verlauf der Wiesn zufrieden. Kulinarisch liegt das klassische Dreigespann Hendl, Brezn und Bier ganz vorne. In der Ochsenbraterei wurden bis jetzt 60 Ochsen verspeist, sechs mehr als im Vorjahr. Bier wurde etwa genauso so viel getrunken wie 2016.
Polizei: 920 Einsätze
Die Polizei spricht bei rund 920 Einsätzen von einer normalen Wiesn. Insgesamt sind die Straftaten im Vergleich zum Vorjahr allerdings um zehn Prozent gestiegen. So waren es zur Halbzeit etwa doppelt so viele Sexualdelikte wie im Vorjahr, darunter eine versuchte Vergewaltigung. Rauschgiftdelikte sind es ebenfalls deutlich mehr. Die Polizei führt das darauf zurück, dass durch die vielen Kameras und die verstärkten Kontrollen mehr aufgedeckt wird als früher. Die Zahl der Taschendiebstähle ist laut Polizei zurückgegangen.
Noch kein Wiesn-Hit
Auf der Wiesn-Sanitätsstation mussten die Ärzte und Sanitäter bisher rund 3.300 Patienten versorgen, 100 weniger als im Vorjahr. Darunter waren vor allem Besucher mit Schnittverletzungen an Händen und Füßen sowie mehr als 330 Alkoholvergiftungen. Unter den Gästen sind heuer deutlich weniger Italiener, dafür kommen wieder viel mehr Besucher aus den USA. Ein Wiesn-Hit habe sich in den Zelten noch nicht herauskristallisiert, sagen die Wirte. Im Fundbüro haben sich bis jetzt 1.300 Fundsachen angesammelt, darunter zwei Eheringe und eine Mönchskutte.