24.10.21: Kerzen und ein Foto erinnern in New Mexiko an die erschossene Kamerafrau Halyna Hutchins.
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24.10.21: Kerzen und ein Foto erinnern in New Mexiko an die erschossene Kamerafrau Halyna Hutchins.

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Drama um Baldwin und erschossene Kamerafrau: Neue Erkenntnisse

Nach dem tödlichen Schuss an einem Western-Filmset sorgen Details aus dem Untersuchungsbericht der Polizei für Aufsehen. Die Produktionsfirma weist laut einem Medienbericht alle Vorwürfe zurück.

Drei Tage nach dem Tod von Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins durch eine versehentlich ausgelöste Requisitenwaffe an einem Western-Set in New Mexiko hat die Polizei Details aus zwei Untersuchungsberichten veröffentlicht. Demnach hatte ein Regieassistent Schauspieler Alec Baldwin bei der Übergabe der Pistole versichert, dass es sich um eine "kalte Waffe" ohne Munition handele. Der Assistent habe nicht gewusst, dass eine Patrone in der Waffe steckte, heißt es in dem Bericht weiter.

Der Regieassistent, der Baldwin die Waffe gab, habe bereits bei einer früheren Produktion Sicherheitsstandards verletzt - das hatte am Sonntag eine Technikerin für Spezialeffekte und Pyrotechnik dem Sender NBC gesagt. Sie arbeitete mit dem Assistenten demnach 2019 für die Reihe "Into the Dark" beim Streaminganbieter Hulu. Das Produktionsteam dort erklärte allerdings, dass damals keine Beschwerden vorgebracht worden seien.

Anderes Kamerateam hat Produktion offenbar verlassen

Der zweite Bericht zitiert Aussagen des bei dem Unfall ebenfalls verletzten Regisseurs Joel Souza. Dieser hatte bestätigt, dass am Donnerstagmorgen eine neue Kameracrew engagiert werden musste, weil ein davor eingesetztes Team die Produktion verlassen hatte. Die "Los Angeles Times" hatte berichtet, dass sich Mitarbeiter am Set über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen beschwert und aus Protest die Produktion verlassen haben sollen.

Am Mittwoch will die Polizei bei einer Pressekonferenz über die Ermittlungen informieren. US-Medien berichteten zudem über Kritik an der 24 Jahre alten Waffenmeisterin, die für die ordnungsgemäße Handhabung aller Waffen am Set zuständig war. "Rust" war erst der zweite Film, an dem sie in dieser Funktion beteiligt war.

Dreharbeiten sind unterbrochen

Die Produktionsfirma Rust Movie Productions wies die Vorwürfe zurück. Es seien keine offiziellen Beschwerden über die Sicherheit von Waffen oder Requisiten am Set bekannt gewesen, zitierte die "New York Times" aus einer Mitteilung. Die Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western, bei dem Baldwin auch als Produzent mitwirkte, hatten Anfang Oktober auf der Bonanza Creek Ranch begonnen und sind nach dem Unfall unterbrochen worden.

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