Ein Goldschakal steht im Januar 2019 drohend auf einer Wiese im Biosphärenreservat Donaudelta in Rumänien.
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Ein Goldschakal steht drohend auf einer Wiese.

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DNA-Analyse: Goldschakal reißt erstmals Schafe in Bayern

Ein Goldschakal hat erstmals in Bayern Nutztiere getötet – und zwar in Oberbayern. Im Landkreis Weilheim-Schongau riss das Tier vier Lämmer. Das ergab die DNA-Analyse. Bei einem Wolf oder Bär hätte der Besitzer der Schafe eine Entschädigung bekommen.

Wolf? Bär? Nein, es war ein Goldschakal, der Ende April in der Nähe von Huglfing im Kreis Weilheim-Schongau vier Lämmer gerissen hatte. Wie das Landesamt für Umwelt (LfU) mitteilt, ist es das erste Mal, dass ein Goldschakal in Bayern Nutztiere getötet hat. Den Beweis erbrachte eine DNA-Analyse.

Beutefangverhalten ähnelt dem eines Fuchses

Der Goldschakal ist eng mit dem Wolf verwandt, aber wesentlich kleiner und scheuer. Für den Menschen ist er laut LfU nicht gefährlich. "Der Goldschakal ist nur wenig größer als ein Fuchs und ähnelt diesem in seinem Beutefangverhalten", sagte ein LfU-Sprecher.

Der Goldschakal lebt unter anderem in Südostasien und Südosteuropa. Inzwischen wird er auch immer häufiger in Nord- und Westeuropa gesichtet. Der erste Goldschakal in Deutschland tauchte 1997 in Brandenburg auf. In Bayern wurde das erste Tier der Gattung 2012 entdeckt. Seither gab es im Freistaat laut LfU insgesamt neun Nachweise und weitere 14 Hinweise.

Wildunfall mit Goldschakal im Landkreis Freising

So wurde am 15. Mai 2017 nach einem Wildunfall auf der A9 nahe des Ampertals im Landkreis Freising vom örtlichen Veterinäramt ein "wolfsähnliches Tier" gemeldet. Das Tier konnte zweifelsfrei als Goldschakal identifiziert werden.

Namensgebend für Goldschakale ist das meist goldgelbe Fell. Die Tiere sind Allesfresser. Sie ernähren sich unter anderem von Insekten, Nagetieren, Vögeln, Amphibien und anderen Kleintieren.

Schadensausgleich nur bei großen Beutegreifern

Dass die vier Lämmer bei Huglfing von einem Goldschakal getötet wurden, hat das LfU erst mit einer DNA-Analyse herausgefunden. Für den Besitzer ist das Ergebnis eine schlechte Nachricht. Einen Schadensausgleich hätte er nur erhalten, wenn es sich um einen sogenannten "großen Beutegreifer" gehandelt hätte, sprich Wolf, Bär oder Luchs. Eine entsprechende Regelung für den Goldschakal müsste erst geprüft werden, einschließlich der Aufnahme in das Bayerische Jagdrecht, heißt es vom LfU.

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