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Wahlgang, Bürgerentscheid, Stimmzettel

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Bürgerentscheid über geplanten Sozialbau in Dinkelsbühl

Bürgerentscheid über geplanten Sozialbau in Dinkelsbühl

Dinkelsbühl (Lkr. Ansbach) stimmt am Sonntag über den geplanten Bau eines großen Mehrfamilienhauses ab. Die Stadt will 24 Sozialwohnungen errichten lassen. Eine Bürgerbewegung wehrt sich.

Von
Simone Schuelein

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Das Mehrfamilienhaus mit den 24 Sozialwohnungen soll auf einer Wiese am Samuel-von-Brukenthal-Platz in Dinkelsbühl entstehen. Die Stadt Dinkelsbühl argumentiert, man habe einen hohen Bedarf an sozial geförderten Wohnungen in der Stadt.

Überdimensionierter "Betonklotz"

Die Mitglieder der Bürgerbewegung "Stoppt den Monsterbau" halten das Gebäude an dieser Stelle für völlig überdimensioniert. Sie wollen erreichen, dass auf der Wiese ein Haus mit nur zwölf Wohneinheiten gebaut wird. Sie begründen dies damit, dass ein "Betonklotz" nicht in die Umgebung passe. Die beteiligten Bürger wollen den Platz wie bisher als Erholungs-, Freizeit- und Grünbereich erhalten.

"Stadt hat sozialen Wohnungsbau verschlafen"

Es habe auch viele Kompromissvorschläge im vergangenen Jahr von Seiten der Bürger gegeben, so Barbara Wüstner von der Bürgerbewegung "Stoppt den Monsterbau" zum Bayerischen Rundfunk. Doch die Stadt sei nicht darauf eingegangen.

"Uns wird unterstellt, dass wir keine Sozialwohnungen wollen, doch das ist nicht der Fall. In Wirklichkeit hat die Stadt den sozialen Wohnungsbau bisher verschlafen und jetzt wird alles auf dem Rücken der Bürger ausgetragen." Barbara Wüstner, Bürgerbewegung 'Stoppt den Monsterbau'.

Das Grundstück, das bebaut werden soll, gehört der katholischen Kirche. Ein Bauträger aus Erlangen plant 24 Sozialwohnungen auf dem Gelände zu errichten. Nur zwölf Wohnungen auf diesem Bauplatz seien unwirtschaftlich und nach Auskunft der Stadt nicht staatlich förderfähig. Sozialer Wohnungsbau auf dem Samuel-von-Brukenthal-Platz sei daher nur mit 24 Wohneinheiten machbar, so die Stadt Dinkelsbühl.

"Bitte baut kleiner!"

Die Bürgerbewegung hält die Aussage für falsch und will sich nun mit demokratischen Mitteln gegen den geplanten Bau wehren. Man wolle einen Kompromiss von Seiten der Stadt, der katholischen Kirche und dem Investor, so Barbara Wüstner.

"Bitte baut kleiner! Damit es nicht mit dem Verkehr ausartet! Das einzige autofreie Grundstück im Viertel soll zubetoniert werden. Wenn man bedenkt, was geplant ist, wird einem schlecht." Barbara Wüstner, Bürgerbewegung 'Stoppt den Monsterbau'.

10.000 Einwohner stimmberechtigt

Stimmberechtigt beim Bürgerentscheid am Sonntag sind in Dinkelsbühl rund 10.000 Einwohner. Das Quorum für einen erfolgreichen Bürgerentscheid im Sinne der Bürgerbewegung liegt bei knapp 2.000 Stimmen, also bei 20 Prozent der Stimmberechtigten.