Bildrechte: BR/Judith Zacher

Ein Mutter mit ihrem Neugeborenen auf der Geburtshilfestation im Krankenhaus Dillingen

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Dillinger Krankenhaus muss Geburtshilfe vorübergehend schließen

Die Geburtshilfeabteilung des Dillinger Krankenhauses muss ab dem 23. März wegen anhaltenden Personalmangels vorübergehend schließen. Dies erklärte die Geschäftsführung. Vor- und Nachsorge sollen aber gewährleistet werden. Von Andreas Herz

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Schlechten Nachricht für alle Schwangeren im Landkreis Dillingen: Die Geburtsstation am Krankenhaus schließt für gut drei Monate. Mit den noch vorhandenen Hebammen und Ärzten habe man keinen Dienstplan aufrechterhalten können, der rund um die Uhr eine qualitativ hochwertige Versorgung der werdenden Mütter und der Neugeborenen garantieren würde, teilte die Geschäftsführung am Montag in einer Presseerklärung mit.

Ärzte und Hebammen fehlen

Hintergrund sind die gescheiterten Pläne zum Aufbau eines Medizinischen Versorgungszentrums, um den Betrieb im Bereich der Geburtshilfe zu sichern. Daraufhin hatten Teile des dafür vorgesehenen Ärzteteams gekündigt. "In der Konsequenz kündigten auch die Hebammen aufgrund der durch die fehlenden Ärzte unsicher gewordenen Zukunft der Abteilung, der eigenen hohen Dienstbelastung, aber auch wegen neuer Abrechnungsvorschriften der Krankenkassen, die den Hebammen neben einem hohen Bürokratieaufwand auch noch Einkommensverluste bescherten", heißt es in der Pressemitteilung.

Die Vor- und Nachsorge soll aber gewährleistet bleiben, erklärte die Sprecherin der Hebammen, Anne Braun-Springer: "Wir sind weiter für Frauen da, die eine Hebamme benötigen."

Neustart für 1. Juli geplant

Am 1. Juli solle die Geburtshilfeabteilung im Klinikum wieder starten, so die Ankündigung in der Erklärung. Diese Aufgabe müsse allerhöchste Priorität haben. Die Zeit der Schließung wolle man nutzen, um fachlich qualifizierte Hebammen und Ärzte zu gewinnen und stationäre und ambulante medizinische Versorgungsstrukturen auf- und auszubauen.

In der Zwischenzeit sollen sich Schwangere wegen anstehender Entbindungen an die Kliniken in der Umgebung wenden.