Die US-Truppen rücken immer weiter nach Oberfranken vor. Das KZ-Außenlager in Helmbrechts (Lkr. Hof), in dem fast 1.200 Mädchen und Frauen untergebracht sind, wird deshalb geräumt. Die erste Station des Todesmarsches ist Schwarzenbach an der Saale. Auf dem Weg dorthin sterben bereits zehn Frauen.
Todesmarsch bis nach Tschechien
Die Nacht verbringen die Gefangenen im Freien – bei Eiseskälte und ohne Nahrung. Sechs weitere Frauen sterben bis zum Morgen. Über Rehau, Neuhausen und Zwodau marschieren die Frauen weiter bis nach Volary in Tschechien. Dort endet der hunderte von Kilometer lange Todesmarsch, der mehr als 150 Frauen das Leben kostet.
Über das KZ-Außenlager wurde nicht gesprochen
Der sogenannte "Lange Gang" in Schwarzenbach - das Gebäude vor dem die Frauen in der Nacht zum 14. April 1945 übernachtet haben - ist heute eine Gedenkstätte. Der Verein "Gegen das Vergessen" will die Gräuel des Todesmarsches von Helmbrechts Dokumentieren und ist auf die Aussagen von Zeitzeugen angewiesen. Hans Schmidt hat als Zehnjähriger nur wenige Meter von dem KZ-Außenlager entfernt gewohnt. Weder in der Schule noch in der Familie sei über das Lager gesprochen worden.
"Wir haben uns vorgestellt, (…) das sind Frauen, die sind da eingesperrt, die haben etwas verbrochen (…) und müssen dann arbeiten in Helmbrechts." Hans Schmidt
Heute erinnert in Helmbrechts ein Mahnmal auf dem Friedhof an das KZ-Außenlager und an das Leid der Menschen, die hier kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges inhaftiert waren.