Der Gänsebraten zu Weihnachten – in vielen Regionen Frankens seit Ewigkeiten eine Tradition. Besonders am 1. Weihnachtstag. Da wird das Geflügel liebevoll zubereitet und serviert. Und genau das bekommen die Energieversorger zu spüren – am Stromverbrauch. Das Phänomen hat von den Spezialisten sogar einen eigenen Namen bekommen: Gänsebratenspitze.
Phänomen jahrzehntelang zu beobachten
"Das kennen wir schon lange", erklärt Christof Heinritz, der Leiter der Netzführung der N-Ergie in Nürnberg. "Am ersten Weihnachtstag wird traditionell viel gekocht, wahrscheinlich auch viele Gänse gebraten." Das führe dazu, dass an der ein oder anderen Stelle der Stromabsatz höher ist. Das war früher noch ausgeprägter, als man vor dem Kirchgang die Gans in die Röhre schob. Und mittags kam das Geflügel dann knusprig auf den Tisch.
Bessere Geräte und vielfältiger Speiseplan sorgen für Abhilfe
Doch das Phänomen ist nicht mehr so ausgeprägt wie früher, denn die Geräte brauchen heutzutage viel weniger Strom und der Speiseplan der Franken hat sich auch gewandelt und ist mittlerweile ein bisschen vielfältiger. Nach einer nicht repräsentativen Umfrage in der Nürnberger Innenstadt kommen an Weihnachten Gänse, Enten oder Hirschgulasch auf den Tisch. Aber durchaus auch vegetarische Gerichte wie etwa Buchteln oder Gemüselasagne.
An normalen Werktagen der Strombedarf höher als zu Weihnachten
Doch egal was in den Töpfen oder im Ofen schmort – den Energieversorgern macht das eigentlich keine Sorgen mehr. Industrieabnehmer an Werktagen verbrauchen deutlich mehr Energie als Festtagsköche. Probleme mache die Gänsespitze den Energieversorgern nicht, beruhigt Christof Heinritz. Bei Störungen in den Netzen seien die Kollegen weitaus mehr gefordert. "Der Ofen an Weihnachten bleibt sicher nicht aus", kann der Netzleiter beruhigen.
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