Flirten, Jubelschreie und aggressives Gebrüll - verschiedene Stimmlagen für verschiedene Lebenslagen. Das gibt es nicht nur bei Menschen, nein, auch bei Hirschen. Das ist wohl eine zentrale Lektion, die ein Laie lernen kann, der sich mit dem Handwerk des Hirschrufens beschäftigt. Das konnten Interessierte am Freitag einmal mehr bei der deutschen Meisterschaft im Hirschrufen erleben, die auf Europas größter Jagdmesse "Jagd & Hund" in Dortmund stattfand.
Sieben Bewerber bei deutscher Meisterschaft im Hirschrufen
Als Sieger ging – wie schon im Vorjahr – Fabian Menzel aus Nüdlingen im Landkreis Bad Kissingen hervor. Platz 2 ging an Thomas Soltwedel aus Mecklenburg-Vorpommern, Platz 3 belegte Immo Ortlepp aus Niedersachsen. Insgesamt konkurrierten sechs männliche Teilnehmer und eine Teilnehmerin um den Titel – und damit deutlich weniger als noch 2019 als 16 Hirschrufer in Dortmund auftraten. Alle drei Gewinner können im April in Tschechien um den europäischen Titel wetteifern.
Fabian Menzel in Hirschruf-Aktion können Sie auf dem Youtube-Kanal von BR24 sehen:
Drei Rufe auf dem Weg zum Titel
Auf dem Weg zum Triumph galt es 2023 drei verschiedene Aufgaben zu bewältigen. Einmal musste ein Platzhirsch beim Kahlwildrudel, also beim Damenbesuch, nachgemacht werden, einmal ein siegreicher Hirsch nach einem Kampf und einmal ein Rufduell von zwei gleichstarken Hirschen auf dem Höhepunkt der Brunft.
Dabei dürfen die Kontrahenten zur Verstärkung ihrer Menschenstimmen bestimmte Hilfsmittel zum Einsatz bringen. Laut Messe sind dies etwa Ochsenhörner, Tritonschneckengehäuse, Glaszylinder, die hohlen Stängel des Riesenbärenklaus oder auch künstlich hergestellte Instrumente.
Traditionell von Jägern eingesetzt
Das Hirschrufen wird traditionell eingesetzt, um einem Hirsch während seiner Brunftzeit vorzugaukeln, dass ein Konkurrent in der Nähe ist. Das lockt das Tier aus seiner Deckung, was dem Jäger hilft, das Tier erst einzuschätzen und dann gegebenenfalls erlegen zu können.
Mit Informationen von dpa
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