Andreas Merk aus Leutkirch im baden-württembergischen Allgäu hat die Weltmeisterschaft 2018 der Heißluftschiffe gewonnen. Der 36-jährige Pilot setzte sich bei den Titelkämpfen am Tegernsee vor Ralph Kremer aus Aachen und Jürgen Hütten aus Roetgen in Nordrhein-Westfalen durch. Weltmeister Andreas Merk, der hauptberuflich als Kfz-Meister und Serviceberater arbeitet, hatte sich schon 2016 bei der Europameisterschaft den Vizemeistertitel geholt.
Neun Teilnehmer an WM
Acht Piloten aus Deutschland, Litauen, Polen und Schweden hatten mit ihren über 40 Meter langen Heißluftschiffen um den WM-Titel gekämpft. Ein neunter Teilnehmer aus der Schweiz musste schon vor dem ersten Flug wegen eines Risses in der Hülle seines Luftschiffs aufgeben.
Nur vier Wertungsflüge
Eine Woche lang waren die Luftschiffe im Tegernseer Tal unterwegs, allerdings konnten wegen des oft schlechten Wetters nur vier von geplanten zwölf Wertungsflügen durchgeführt werden. Nach dem Reglement des Weltluftsportverbandes FAI reichen aber mindestens zwei absolvierte Flüge für die Vergabe des Weltmeistertitels.
Die Piloten hatten dabei verschiedene Aufgaben zu meistern. So mussten zum Beispiel kleine, farbig markierte Sandsäcke aus dem fahrenden Luftschiff möglichst zentimetergenau auf Zielpunkte oder in ein schmales Rohr geworfen werden.
Langstrecken-Wettflug zum Schluss
Zum Abschluss am Mittwoch gab es noch einen Zehn-Kilometer-Langstreckenwettflug über den Tegernsee, der den Menschen zwischen Gmund, Bad Wiessee, Tegernsee und Kreuth spektakuläre Bilder der farbenprächtigen Luftschiffe am Himmel bot.
Die offizielle Siegerehrung und die Abschlusszeremonie dieser 10. Weltmeisterschaft der Heißluftschiffe findet heute ab 16.00 Uhr auf Gut Kaltenbrunn in Gmund am Tegernsee statt.
Abhängig von guten Winden
Heißluftschiffe haben die Form eines kleinen Zeppelins, werden aber nicht von Gas, sondern von Heißluft getragen, sie haben keine starre Hülle. Die Schiffe, die an der WM im Tegernseer Tal teilnehmen, sind bis zu 43 Meter lang, haben einen Durchmesser von 12,8 Metern, fassen 3.000 Kubikmeter Luft und kosten gut 200.000 Euro.
In der an der Hülle hängenden Kabine finden bis zu vier Menschen Platz, bei der WM ist die Crew aber auf drei Mitglieder begrenzt. Die Luftschiffe haben zwar einen Motorantrieb, sind aber auch – ähnlich wie beim Segeln – sehr vom Wind abhängig und deshalb nicht einfach zu lenken.