Deutscher Reisepass auf einer Einbürgerungsurkunde (Symbolbild).
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Die Zahl der Einbürgerungen in Bayern ist auch im Jahr 2022 wieder gestiegen. Den größten Anteil machen Menschen aus Syrien aus.

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Deutsche Staatsbürgerschaft: Einbürgerungen in Bayern steigen

In Bayern sind im Jahr 2022 wieder mehr Menschen eingebürgert worden als im Jahr zuvor. Der positive Trend sorgte bei Innenminister Joachim Herrmann für Freude. Gleichzeitig kritisierte er die Pläne der Bundesregierung, Einbürgerungen zu erleichtern.

Die Zahl der Einbürgerungen in Bayern ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Das teilt das Bayerische Landesamt für Statistik mit Sitz in Fürth mit. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) stellte die Zahlen für 2022 am Freitagvormittag in der Kleeblattstadt vor und freute sich über den positiven Trend, der sich bereits mehrere Jahre in Folge fortsetzt. "Einbürgerungen sind die Krönung einer gelungenen Integration", so der Minister.

Zahl der eingebürgerten Syrer verdoppelt

Demnach haben im vergangenen Jahr 28.336 Menschen aus anderen Ländern im Freistaat die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Das entspricht einer Steigerung um 22,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Einbürgerungen von Menschen aus Syrien hat sich demnach mehr als verdoppelt. Sie stellen dem Landesamt zufolge mit 5.803 Eingebürgerten die größte Gruppe dar, das entspricht einem Fünftel aller neuen Bürger.

"Viele Syrer und Syrerinnen, die 2015 nach Deutschland kamen, erfüllen nun die Voraussetzungen für eine Einbürgerung", so Herrmann. Die Entscheidung für die deutsche Staatsbürgerschaft zeige, "dass diese Menschen in Bayern heimisch geworden sind und sich als Teil unserer Gesellschaft sehen."

Oberbayern, Mittelfranken und Schwaben mit den meisten Einbürgerungen

Die meisten Einbürgerungen in Bayern verzeichneten im vergangenen Jahr die Bezirke Oberbayern (12.772), Mittelfranken (4.093) und Schwaben (3.637), was die Fürther Statistik-Experten auf die hohen Ausländeranteile in den Großstädten München, Nürnberg und Augsburg zurückführen.

Einbürgerung erleichtern: Herrmann sieht Ampel-Pläne kritisch

Zu den Plänen der Bundesregierung, Einbürgerungen künftig zu erleichtern, äußerte sich Herrmann kritisch. Er halte es für das falsche Signal, Abstriche bei den Sprachkenntnissen zu machen, auch wenn jemand bereits 30 Jahre in Deutschland lebe. "Wer es dann noch nicht kann, da muss ja was schiefgelaufen sein", so Herrmann. "Egal wie lange jemand da ist, wenn jemand den deutschen Pass haben will, dann muss er auch Deutsch sprechen können."

Beispiele gelungener Integration

Nachdem der bayerische Innen- und Integrationsminister die Zahlen für 2022 vorgestellt hatte, überreichte er vier Frauen und zwei Männern ihre Einbürgerungsurkunden. Darunter waren drei Syrerinnen mit Lebensmittelpunkten in Fürth, Nürnberg und im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, eine Frau aus der Ukraine, die mittlerweile im Landkreis Coburg lebt, ein palästinensischer Flüchtling aus Nürnberg und ein Südkoreaner aus München. Sie alle hätten sich durch eine hervorragende Integration ausgezeichnet, so Herrmann.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) neben zwei Frauen.
Bildrechte: BR

In Bayern sind im Jahr 2022 wieder mehr Menschen eingebürgert worden als im Jahr zuvor.

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