Deutschkurse im Asylcafé
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Deutschunterricht im Asylcafé in Schwabach: Der Unterricht wird von Geflüchteten aus der Ukraine sehr gern und gut angenommen, so die Lehrkräfte.

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Deutsch für Flüchtlinge – Unterricht im Asylcafé Schwabach

Schon als die ersten Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland ankamen, war den Verantwortlichen im Schwabacher Asylcafé klar, dass nun ihre Hilfe gefragt ist. Unter anderem bei Deutschkursen. Ein Angebot, das gern angenommen wird.

"Guten Morgen, ich heiße Gabi, wie geht es dir?" – mit den einfachen Fragen des Alltags beginnt auch der Unterricht im Saal des Asylcafés mitten in der Schwabacher Altstadt. Seit einem Monat bieten sie dort dreimal die Woche Unterricht für ukrainische Flüchtlinge an – niederschwellig und ohne Anmeldung. Mehrere pensionierte Lehrerinnen wie Gabi Hufnagel versuchen den Geflüchteten, ein wenig Deutsch beizubringen. Es geht ihnen vor allem darum, dass sie ein Gefühl für die Sprache bekommen. "Die Menschen sind so froh und so freundlich", so die Erfahrung der Lehrerin.

Vor allem Frauen und Kinder in den Kursen

Es sind vor allem Frauen, die kommen. Mit ihren Kindern. Die dürfen mit in den Unterricht – oder nebenan basteln. Ein bisschen Normalität im meist schwierigen Alltag der Menschen aus der Ukraine. Und wenn es nur ein paar Osterbasteleien sind.

Schon 2015 unterstützten die Helfer das Asylcafés Geflüchtete aus der Ukraine. Deren Verwandte oder Bekannte sind nun durch den Krieg nach Schwabach gekommen und haben den Kontakt zu den ehrenamtlichen Helfern erneut gesucht. "Wir haben geholfen bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen. Und festgestellt, dass Deutschkurse sehr gefragt sind“, erklärt Eva Grau-Karg vom Asylcafé Schwabach.

Deutschkurse gefragt – Volkshochschule ausgebucht

"Wir haben in Schwabach mittlerweile drei Hallen als Notunterkünfte. Deren Bewohner kommen auch zu uns und wollen gerne Deutsch lernen. Die Volkshochschule bietet solche Kurse auch an – aber die sind voll, es gibt lange Wartelisten", erklärt Eva Grau-Karg. Gerade ein niederschwelliges Angebot und das spielerische Lernen der Sprache kommt bei den Teilnehmerinnen gut an. Das sieht auch Marina aus der Ukraine so. "Es ist nun unsere Aufgabe, noch einmal eine Sprache zu lernen. Gerade für uns als russischsprachige Bevölkerung, musst du die Sprache der Gesellschaft lernen, in der du wohnst. Wir sind aus der Ukraine gekommen und wir müssen die Traditionen dieses Volkes respektieren, und die deutsche Sprache erlernen. Ich wünsche uns allen viel Spaß dabei!“

Weiterhin drei Tage pro Woche Deutschunterricht

Mehr als dreißig Teilnehmer sitzen im Saal des Asylcafés. Trotzdem läuft der Unterricht sehr gut. Mal einzeln, mal in Gruppen, mal im Chor üben die Schülerinnen und Schüler einfache Sätze wie "Mir geht es gut", "Ich komme aus der Ukraine", "Ich esse gerne Schokolade." Die Geflüchteten machen gut mit. "Da hatte ich Schulklassen, die waren nicht so eifrig bei der Sache", lacht die ehemalige Mittelschullehrerin Gabi Hufnagel.

Und so werden die Kurse im Asylcafé in Schwabach bis auf Weiteres angeboten – denn der Bedarf zum Lernen und Kontakte knüpfen ist nach wie vor groß.

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