Bildrechte: Ein Mann fotografiert in einer Wohnung (Symbolbil)
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Der steinige Weg der Flüchtlinge zur eigenen Wohnung

Der steinige Weg der Flüchtlinge zur eigenen Wohnung

Für Flüchtlinge ist der Weg zu einer eigenen Wohnung nach wie vor schwierig. In den Ballungsräumen ist der Wohnungsmarkt leer gefegt. Staat, Land und Kommunen wollen sich nun verstärkt um das Problem kümmern. Neumarkt versucht einen neuen Weg.

Von
Susanne Ebner

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

In der Oberpfalz gibt es derzeit 3.000 Fehlbeleger, in Niederbayern 2.572, Tendenz steigend. Dabei handelt es sich um anerkannte Flüchtlinge, die die staatlichen Gemeinschaftsunterkünfte verlassen und eine eigene Bleibe suchen müssten. Sie werden geduldet, weil sie auf dem freien Wohnungsmarkt in den Städten kaum eine Chance haben.

Gemeinsame Lösungen finden

Am meisten trifft es Regensburg, Landshut und Neumarkt in der Oberpfalz - allein hier sind es 500 Fehlbeleger. Eine Lösung gebe es nur, wenn Staat, Länder und Städte gemeinsam eine Lösung finden, so der oberpfälzische Regierungspräsident Axel Bartelt. 

Über den 2016 geschlossenen Wohnungspakt sind schon mehrere Tausend Wohnungen gebaut oder gefördert worden. Auch kleinere Aktionen wie eine Wohnungsbörse in Passau, Wohnungslotsen in Cham oder Broschüren für Vermieter haben bereits Erfolge gezeigt.

Neu ist der sogenannte Mieterführerschein in Neumarkt in der Oberpfalz. Hier lernen die anerkannten Flüchtlinge alles über richtiges Wohnen. Damit will das Landratsamt Vorbehalte der Vermieter gegen ausländische Mieter abbauen.

Der Mietführerschein

Fünfmal eineinhalb Stunden Unterricht bietet das Landratsamt an, dann sollen die Teilnehmer alles wissen, was sie über Mieten in Deutschland wissen müssen: Wie bewirbt man sich richtig, wie geht man mit Energie und Abfall um, wie heizt und lüftet man, damit sich kein Schimmel bildet, welche Rechte haben Mieter.

34 anerkannte Flüchtlinge haben sich für den ersten Kurs im Neumarkter Landratsamt angemeldet. Am Ende gibt es eine Bewerbungsmappe, gesponsert vom Lions Club. Ein Makler, der unerkannt bleiben will, macht aber klar: Einfach wird es nicht. Denn in anderen Kulturkreisen lebt und wohnt man anders. Und davor haben Vermieter Angst. Deshalb entscheiden sie sich häufig gleich für den deutschen Bilderbuchmieter.