"Ankerzentren abschaffen" und "Das Problem ist Rassismus" steht auf den Plakaten, die die Veranstalter vor dem Anker-Zentrum in der ehemaligen Funkkaserne in München aufgehängt haben. Der Bayerische und der Münchner Flüchtlingsrat hatten zusammen mit anderen Organisationen zu der Demonstration aufgerufen. Rund 80 Demonstrantinnen und Demonstranten, unter ihnen einige Geflüchtete, versammelten sich am Samstagnachmittag vor dem Anker-Zentrum in der Landeshauptstadt.
Demonstranten fordern Abschaffung der Gemeinschaftsunterkünfte
Die Veranstalter kritisieren die verpflichtenden Gemeinschaftsunterkünfte für Geflüchtete, unter anderem wegen eines erhöhten Corona-Infektionsrisikos. Deshalb fordern sie von der Regierung, die sogenannten Sammelunterkünfte abzuschaffen. Ihr Betrieb widerspreche den weltweiten Corona-Maßnahmen, so der Flüchtlingsrat.
Flüchtlingsrat: Höheres Infektionsrisiko für Bewohner
Der Satz "Vor dem Virus sind alle gleich" stimme nicht, teilt der Flüchtlingsrat mit. Menschen, die schon vor der Krise von prekären Lebensverhältnissen betroffen waren, treffe Corona deutlich stärker. Wer in einer Gemeinschaftsunterkunft lebe, sei einem deutlich höheren Infektionsrisiko ausgesetzt, da sich die Bewohnerinnen und Bewohner Duschen, Toiletten und Küchen teilen müssten, so der Flüchtlingsrat.
Der Bayerische und der Münchner Flüchtlingsrat haben gemeinsam mit anderen Organisationen eine Petition gegen die Unterbringung von Geflüchteten in Gemeinschaftsunterkünften ins Leben gerufen.
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