Am Mittwoch geht es los: Der öffentliche Personennahverkehr im Oberallgäu und in Kempten wird dann ein ganzes Stück übersichtlicher, weil ein neues Tarifmodell eingeführt wird. Das gilt sogar im benachbarten Kleinwalsertal - allerdings nicht im Ostallgäu und in Kaufbeuren.
Wo der Einheitstarif gilt
Für die Chefs des Mona-Verbundes ist das neue Tarifmodell erst mal ein Anfang. Mona steht für "Mobilitätsgesellschaft für den Nahverkehr im Allgäu" und sie wurde eigens dafür gegründet, die Tarife im Allgäu anzupassen. Bisher konnten sich aber eben nur die Kommunen und Busunternehmen im Oberallgäu und Kempten auf einen Kompromiss verständigen. Im Ostallgäu wird laut mona noch verhandelt, mit den anderen Regionen gibt es aber noch gar keine Gespräche.
- Zum Artikel: Schwaben: Bus und Bahnfahren seit Jahreswechsel teils teurer
15 statt 58 verschiedene Karten
Trotzdem ist das neue Tarifmodell eine große Vereinfachung: Aus bislang 58 verschiedenen Karten im mona-Verbund werden nur noch 15 Karten. Einzelfahrten werden im neuen Modell teurer. Für diejenigen, die nicht genug fahren, damit sich ein Abo lohnt, gibt es nun aber ein Mehrfahrten-Ticket. Da gilt dann: zahl sieben, fahr zehn.
Netzgültigkeit: Mit dem Abo durchs ganze Oberallgäu
Besonders interessant wird es aber für diejenigen mit Zeitkarten oder Abos: Statt den üblichen 2,10 Euro für die Einzelfahrt kostet die Fahrt im Abo im Stadtgebiet Kempten nämlich durchschnittlich nur 50 Cent. Außerdem können diese Kunden von der sogenannten Netzgültigkeit profitieren: Jeder, der eine Zeit- oder Abokarte hat, kann ab zehn Uhr unter der Woche und am ganzen Wochenende überall fahren – unabhängig von der Strecke, für die seine Karte gilt. Man kann also mit einem Abo auch quer durchs Oberallgäu fahren oder einen Wochenend-Ausflug ins Kleinwalsertal machen. Neu ist außerdem das Angebot eines Jobtickets im südlichen Oberallgäu.
Neues Tarifmodell als Ergänzung zum 49-Euro-Ticket
Das neue Tarifmodell soll laut Martin Haslach, dem Chef des mona-Verbundes, auch nach Einführung des 49-Euro-Tickets gelten. Sobald das bundesweite Ticket komme, werde man prüfen, was man damit machen kann – und wie man die Vergünstigungen im mona-Verbund damit kombinieren kann. Haslach betont, dass im Verbund-Ticket mehr Linien enthalten sind, und dass die Mitnahmeregeln der Abos über das 49-Euro-Ticket hinausgehen. "Wir pimpen das 49-Euro-Ticket", so Helmut Berchtold, selbst Busunternehmer und stellvertretender Vorsitzender des mona-Aufsichtsrates. Wer ein mona-Abo hat, das teurer als 49 Euro ist, werde außerdem den günstigeren Preis bekommen.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!