CSU-Chef und Bundesinnenminister Horst Seehofer gibt sich trotz der schlechten Umfragewerte gelassen. "Wir werden viel arbeiten müssen in den nächsten Wochen, aber wir werden uns wieder nach oben arbeiten. Das wird stattfinden", sagte er bei einem Termin in München.
Er machte aber auch deutlich, dass er keine Korrekturen vornehmen wolle. Kurs und Wort halten mit einem vernünftigen, sachlichen Ton - das sei das Ziel. Denn, so Seehofer, Bezug nehmend auf die Wahlwerbung der AfD: "Ich möchte keine Plakate mehr erleben wie im letzten Wahlkampf: 'Wir setzen das um, was die CSU verspricht'."
Seehofer will CSU-Familie zusammenhalten
Seehofer vermied Schuldzuweisungen. Vielmehr appellierte er an seine Partei, die Auseinandersetzung um Kurs und Stil zu beenden: "Ich mach' jetzt keine Zuweisungen. Ich bin Parteivorsitzender und möchte, dass die Familie zusammenhält."
Allerdings will sich der Innenminister gegen Kritik an seiner Abschiebepraxis zur Wehr setzen. Was er mache, sei nicht unchristlich, meinte er und stellte die Frage: "Ist die Abschiebung von Gefährdern und Straftätern unchristlich?" Die dramatischen Umfrageverluste führte Seehofer vor allem auf die Aufsplitterung der Parteienlandschaft zurück. So habe die CSU an Freie Wähler und AfD verloren.