Fabian Marioni bedient in einem Passauer Lokal die Gäste.
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Fabian Marioni bedient in einem Passauer Lokal die Gäste.

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Coronajobs in der Gastronomie: Die Suche nach der Sicherheit

Coronajobs in der Gastronomie: Die Suche nach der Sicherheit

Wirtshaus zu - Job weg: Corona hat viele Mitarbeiter der Branche zu Arbeitsplatzwechseln gezwungen. Ein junger Mann aus Passau ist nun in seinen Gastrojob zurückgekehrt und sehnt sich dennoch nach Sicherheit.

Dieser Beitrag entstand in der Lehrredaktion Audio/Video des Studiengangs Journalismus und Kommunikation an der Universität Passau in Zusammenarbeit mit Journalistinnen und Journalisten aus dem BR-Studio Niederbayern/Oberpfalz. Weitere Geschichten über Menschen, die sich wegen Corona beruflich neu orientieren mussten finden Sie unter www.br24.de/niederbayern.

In einem weißen Leinenhemd sitz Fabian Marioni entspannt im holzverkleideten, urigen Wirtsstüberl des Passauer Traditionslokals "Goldenes Schiff". Seinen Notizblock hat er lässig an einem schwarzen Band um den Hals hängen. Die Probleme, mit denen er in letzter Zeit zu kämpfen hatte, sind ihm nicht mehr anzusehen.

Sicherheit statt Trinkgeld

Als die Pandemie beginnt, arbeitet der 28-jährige Student bereits seit längerer Zeit in der Gastronomie, doch durch die vorübergehenden Schließungen verlor er von einem auf den anderen Tag unerwartet seinen Job. Auf Überbrückungshilfen hatte er aufgrund seiner Rücklagen aus vorherigen Jobs keinen Anspruch. Deshalb war er auch sehr froh, als die Bewirtungsbeschränkungen Mitte 2020 wieder gelockert wurden und er zurück in die Gastronomie kehren konnte. Doch auch dieses Gefühl von Freude war nur von kurzer Dauer, denn bereits im Herbst durften Restaurants und Gaststätten abermals keine Gäste mehr bewirten.

Wechsel zur Post

Daraufhin begann er notgedrungen einen Job bei der Post. "Die suchen ja eigentlich immer", sagt Fabian. Doch es ist eine Vernunft- und keine Herzensentscheidung. Bereits zu diesem Zeitpunkt ist ihm klar, dass er bei der Wiedereröffnung der Gastronomie in seinen alten Job zurückkehren würde. "Die Gastro ist meine Leidenschaft", sagt Fabian. "Mir fehlte bei der Post vor allem der enge Kundenkontakt. Mich freut es schon immer, wenn man den Leuten auch etwas Gutes tun kann." Aber auch finanziell sei das Kellnerdasein dank des Trinkgeldes um einiges attraktiver. So kehrte er im April dieses Jahres wieder zurück an seine alte Stelle in der Passauer Altstadt. Doch auch dort ist längst nicht alles beim Alten.

Die Herausforderung: Arbeitskräftemangel

Für Peter Wolf, der bereits 30 Jahre das "Goldenes Schiff" führt, fangen die Probleme jetzt erst richtig an. Durch die Hilfspakete konnte die unmittelbare Krise bewältigt werden, doch jetzt fehlen ihm die Arbeitskräfte. Viele seiner Mitarbeiter fanden während der Teilschließung der Gastronomie einen neuen Job, doch anders als bei Fabian sind nicht alle zurückgekehrt. Zudem seien viele Studierende, die sonst gerne in der Gastronomie arbeiten, aufgrund der Onlinelehre nicht in der Stadt. "Meine Mitarbeiter sind an der Belastungsgrenze. Jeder Ausfall wegen Urlaub oder Krankheit ist für uns kaum zu stemmen", sagt Wolf.

Das bestätigen auch die Zahlen. Laut Angabe des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes arbeiteten im Jahre 2019 noch gut über 1,5 Millionen Arbeitnehmer im Gaststättengewerbe, 2020 waren es nur noch knapp 1,3 Millionen.

Fabian, dein Freund und Helfer

Fabian hat die Pandemie bis hier hin gut überstanden. "Zum Glück habe ich keine Familie zu ernähren", sagt er und ist dankbar, dass er und seine Freundin finanziell abgesichert waren. Nach einem unsicheren Pandemiejahr und viel Umbruch sehnt sich Fabian jetzt noch stärker nach Sicherheit. Deshalb muss trotz der Liebe zur Gastronomie doch noch mal ein neuer Job her: Ab ersten September beginnt er eine Ausbildung bei der Polizei und erfüllt sich somit seinen Kindheitsberufswunsch. "Ich freue mich, endlich seriös zu werden und einen gesicherten Job zu haben."

Fabian Marioni steht an einem Zapfhahn.
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Fabian Marioni wechselt vom Zapfhahn in den Streifenwagen.

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