Nicht nur Masken - jetzt auch noch Tests: Im vergangenen Dezember soll Alfred Sauter das Büro von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in einer E-Mail dringend gebeten haben, sich für eine Sonderzulassung eines bestimmten Corona-Schnelltests einzusetzen. Diese wurde Ende des Jahres auch erteilt. Laut "Süddeutscher Zeitung" hat der CSU-Politiker als Anwalt mit dem Hersteller aus Martinsried bei München ein Honorar von 300.000 Euro vereinbart. Die Mail an Söders Büroleiter soll Sauter aber als Landtagsabgeordneter unterzeichnet haben.
Staatskanzlei: Nicht für Schnelltest eingesetzt
Aus der Staatskanzlei heißt es, man habe auf Sauters Intervention hin in der Sache nichts unternommen und sich weder schriftlich noch telefonisch für den Schnelltest eingesetzt. Auch von einem etwaigen Honorar für Alfred Sauter wisse man nichts. Alles weitere obliege der Generalstaatsanwaltschaft, mit der die Staatsregierung umfassend kooperiere. Das für die Zulassung zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte erklärte der Zeitung, es habe sich um ein reguläres Verfahren gehandelt - ohne Einflussnahme Dritter.
Ermittlungsverfahren wegen Korruptionsverdachts
Gegen Alfred Sauter läuft derzeit ein Ermittlungsverfahren wegen Korruptionsverdachts. Er soll als Rechtsanwalt durch Maskengeschäfte mehr als eine Million Euro erhalten haben. Sauter bestreitet strafbares Verhalten, legte aber inzwischen alle Parteiämter nieder und trat aus CSU-Fraktion aus. Landtagsabgeordneter ist Bayerns ehemaliger Justizminister aber nach wie vor.
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