Nach wie vor erkranken und sterben Bewohner von Seniorenheimen an Corona. Dabei laufen seit Dezember die Schutzimpfungen. "Die Erstimpfung bedeutet noch keinen Vollschutz", betont beispielsweise der Sprecher des Schwandorfer Landratsamts, Hans Prechtl. Allenfalls sei ein milderer Verlauf zu erwarten. Daher ist seine Einschätzung: Unter den Heimen mit neuen Corona-Fällen sind sicher auch welche, deren Bewohner bereits die Erstimpfung bekommen haben.
Infektion möglicherweise vor der Impfung
Das Landratsamt Cham bestätigt dem BR: "Auch in Einrichtungen, in denen bereits Impfungen stattgefunden haben, kam es zu positiven Coronafällen." Dies sei möglich, "da die Infektion bereits vor der Impfung stattgefunden haben kann", so Sprecher Friedrich Schuhbauer. Im Landkreis Cham ist derzeit ein Seniorenheim in Roding schwer betroffen, es verzeichnet fast 100 infizierte Bewohner und mehrere Todesfälle.
Zweitimpfungen laufen in Heimen an
In den Oberpfälzer Landkreisen sind die Erstimpfungen in Seniorenheimen größtenteils abgeschlossen - bis auf wenige Ausnahmen, wo Bewohner wegen fehlender Unterlagen oder Quarantäneregeln zunächst nicht geimpft werden konnten. Derzeit laufen die Zweitimpfungen in den Heimen an. Im Landkreis Schwandorf zum Beispiel, der etwa drei Wochen dafür einplant. Der Landkreis Cham hat am Sonntag mit den Zweitimpfungen in Seniorenheimen begonnen, auch der Kreis Regensburg beginnt jetzt damit.
Impfstoff-Lieferung für Zweitimpfungen gesichert
Der Impfstoff für die nötigen Zweitimpfungen sei gesichert, betonen die Behörden, die Lieferung sei zugesagt. Oder anders herum ausgedrückt: Der Impfstoff, der jetzt kommt, wird für die nötigen Zweitimpfungen gebraucht.
Darum mahnt etwa der Chamer Landrat Franz Löffler (CSU): "Flaschenhals ist bisher lediglich die Verfügbarkeit des Impfstoffs. Hier brauchen wir in Zukunft größere Kapazitäten und mehr Verlässlichkeit!"
Für die Impfzentren gibt es unter anderem wegen der Liefereinschränkungen des Hersteller derzeit wenig Impfstoff. Impfzentren mussten Termine absagen und verschieben, etwa in Stadt und Landkreis Regensburg.
Der Landrat von Amberg-Sulzbach, Richard Reisinger (CSU), bittet impfwillige Bürgerinnen und Bürger um Geduld: "Sobald mehr Impfstoff vom Bund angekommen ist, werden entsprechend mehr Termine vergeben werden können.” Das soll nach Informationen des BRK im Landkreis Ende des Monats der Fall sein.
"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!