In den bayerischen Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und Arztpraxen genügt es von Samstag (28. Mai) an, eine medizinische Schutzmaske zu tragen - bisher sind FFP2-Masken vorgeschrieben. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte in München, mit diesem Beschluss folge die Staatsregierung ihrem Kurs, "überall dort für Erleichterungen zu sorgen, wo dies mit Blick auf die aktuelle Corona-Lage möglich ist".
In Bussen und Bahnen bleibt FFP2-Maske Pflicht
In öffentlichen Verkehrsmitteln bleibe es dagegen bei der FFP2-Maskenpflicht: "In U-Bahnen oder Bussen kann die Infektionsgefahr deutlich höher als in anderen Bereichen sein", sagte Holetschek zur Begründung. "Hier kommt es auf engem Raum zu Kontakten mit vielen verschiedenen, an jeder Station wechselnden Fahrgästen." Deshalb sei es sinnvoll, für Busse und Bahnen nicht zu früh Corona-Lockerungen zu beschließen – "gerade auch mit Blick auf den mit dem 9-Euro-Ticket erwarteten Fahrgast-Ansturm". Die Staatsregierung behalte aber die weiteren Entwicklung genau im Blick.
Maßnahmen bis 25. Juni verlängert
Dem Minister zufolge verständigte sich das bayerische Kabinett bereits am Dienstag darauf, die aktuelle bayerische Corona-Verordnung um vier weitere Wochen bis einschließlich 25. Juni zu verlängern. Der Corona-"Basisschutz" des Freistaats sieht neben der Maskenpflicht in bestimmten Bereichen eine einrichtungsbezogene Testpflicht für Besucher und Beschäftigte in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Justizvollzugsanstalten vor.
FDP: "Reine Sturheit der CSU"
Der bayerische FDP-Fraktionschef Martin Hagen kritisierte das Festhalten der Staatsregierung an der FFP2-Maskenpflicht in Bussen und Bahnen: Nur in öffentlichen Verkehrsmitteln werde weiterhin FFP2 verlangt. "Reine Sturheit der CSU!", twitterte Hagen.
Seine Fraktion hatte vor wenigen Tagen im Landtag per Dringlichkeitsantrag ein Ende der Maskenpflicht gefordert. "Auch in Bus und Bahn sollen die Bürgerinnen und Bürger künftig selber entscheiden, ob sie eine Maske tragen möchten oder nicht, so wie das jetzt beispielsweise in Frankreich der Fall ist", sagte Hagen in der Debatte. Gerade angesichts steigender Temperaturen "wären die Erleichterungen für die Menschen geboten". Ähnlich äußerte sich Ralf Stadler von der AfD, die einen eigenen Antrag einbrachte: "Das Tragen einer FFP2-Maske ist bei diesen Temperaturen kaum einzuhalten."
Beide Anträge wurden abgelehnt. Neben der CSU und den Freien Wählern verteidigten auch Grüne und SPD die FFP2-Maskenpflicht.
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