Nach Krawallen im Europa-League-Viertelfinale 2016/17 gegen Olympique Lyon spielt Besiktas Istanbul auf Bewährung. Bei erneuten Verstößen seiner Anhänger könnte die Mannschaft von allen europäischen Wettbewerben ausgeschlossen werden. Um das zu verhindern, hat Vereinspräsident Fikret Orman das komplette Kartenkontingent für die Gästefans zurückgegeben.
Die Münchner wurden gebeten, keine Besiktas-Fans zum Champions-League-Spiel gegen den FCB in die Arena zu lassen. Fans der schwarzen Adler vom Bosporus treffen sich deshalb in der Nähe des Königsplatzes zum Public Viewing.
Besiktas-Fans: Die Lautesten der Welt
Die Anhänger von Besiktas rühmen sich gerne, die lautesten der Welt zu sein. Sie sind für ihre stundenlangen Gesänge und Schlachtrufe bekannt und sollen bei Spielen im Istanbuler Stadion im europäischen Stadtteil Besiktas schon bis zu 141 Dezibel erreicht haben. Wahr oder nicht – auch die Fans des Istanbuler Vereins Galatasaray behaupten von sich, die lautesten der Welt zu sein.
Fangruppe Carsi
Zumindest gilt der im Jahr 1902 gegründete Verein Beşiktaş Jimnastik Kulübü (Beşiktaş Gymnastik-Klub) als der älteste Sportverein der Türkei. Damals war Fußball allerdings noch nicht so populär, die Jugend wetteiferte im Ringen und Turnen. Heute gilt Besiktas als Verein der Arbeiter, Underdogs und Linken – das "A" im Zeichen der Fangruppe "Carsi" (Markt) ist wie das Zeichen für Anarchie eingekreist.
Die Rivalität zwischen Besiktas und den beiden anderen großen Vereinen der Millionenmetropole, Galatasaray und Fenerbahce, wird seit Jahrzehnten erbittert ausgefochten. 2013 während der Gezi-Park-Proteste in Istanbul gingen die Fans der sonst verfeindeten Clubs allerdings zusammen auf die Straßen - angeführt von der Besiktaser Fangruppe Carsi.