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Ceres-Award in Berlin: Niederbayer ist "Landwirt des Jahres"

Der Landwirt Georg Mayerhofer aus Ortenburg ist Landwirt des Jahres 2017 und gleichzeitig Sieger in der Kategorie "Ackerbauer". Ein Oberpfälzer und ein Mittelfranke hatten auch allen Grund zum Feiern. Von Bastian Kellermeier

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen.

Einer der bedeutendsten Awards für Landwirte im gesamten deutschen Sprachraum, der CeresAward, wurde am Dienstag im Rahmen der Galaveranstaltung "Nacht der Landwirtschaft" in Berlin übergeben. Das Urteil der Jury fiel einstimmig für den Ortenburger Ackerbauer .

"Für den Sieger ist das Landwirtsein nicht Beruf, sondern leidenschaftliche Berufung. Er hat keine Scheu, neue Verfahren in der Landwirtschaft anzuwenden. Im Gegenteil, er versucht sie noch zu optimieren. Er ist ein Leuchtturm, an dem sich viele ein Beispiel nehmen können."Jury, CeresAward

Boden schonen und Erosion vermeiden

Der 36-jährige Georg Mayerhofer ackert auf rund 245 ha. Er baut Weizen, Gerste, Winterraps, Zuckerrüben und Silomais an und hat zudem 15 ha Grünland. Das, was den erfinderischen Diplom-Agraringenieur dabei am meisten antreibt, ist die Pflege eines idealen fruchtbaren Bodens. Mit einer vielseitigen Fruchtfolge zielt er darauf ab, wertvollen Boden zu schonen und Erosion zu vermeiden - nachhaltig und ressourcenschonend.

Offen für Neues

Neben dem klassischen Ackerbau betreibt das traditionsreiche Familienunternehmen eine Schweinemast mit 1.450 Mastschweinen und eine 600-kW-Biogasanlage. Auch hier fällt auf, dass Georg Mayerhofer offen für Neues ist. So nutzt der kreative Betriebsleiter die Abwärme unter anderem zum Trocknen von Bauholz. Außerdem experimentiert er mit der Durchwachsenen Silphie als "Futter" für die Biogasanlage. Die aus Nordamerika stammende Energiepflanze wird bis zu 3,50 Meter hoch und bringt entscheidende Vorzüge mit. Zum einen benötigt sie fast keine Pflanzenschutzmittel und bedarf kaum Bodenbearbeitung. Zum anderen blüht sie von Juni bis September und bietet damit auch Bienen und Wildtieren einen Lebensraum.

Weitere Preise für Landwirte aus Pyrbaum und Cadolzburg

Zwei weitere Landwirte aus Bayern durften in Berlin einen Sieg feiern: In der Kategorie "Milchviehhaltung" hat Michael Kneißl aus Rengersricht bei Pyrbaum gewonnen, der er Martin Stiegler trug den Sieg in der Kategorie „Junglandwirt“ davon.

Eigene Hofmolkerei

Der 30 Jahre alte Kneißl verarbeitet seit zwei Jahren die Milch seiner 76 Kühe in der eigenen Hofmolkerei. Mit der frisch abgefüllten Milch und dem Joghurt in verschiedenen Sorten beliefert er 35 Supermärkte im Umkreis von Pyrbaum (Lkr. Neumarkt in der Oberpfalz). Für sein Standbein hat er mehrere Kurse und Praktika absolviert und einige Zertifizierungen durchfahren, damit er an , Edeka, Rewe und Kaufland liefern darf. Seine Produkte sind ohne Geschmacksverstärker und gentechnikfrei, darauf legt der 30-Jährige großen Wert. Er betreibt den Hof zusammen mit seiner Frau und seinen Eltern.

Viel Erfinder- und Unternehmergeist

Zum Betrieb von Martin Stiegler gehören neben Ackerbau und Pensionspferden auch 10 Hektar auf denen er vierzig verschiedene Haselnusssorten anbaut. Mit viel Erfinder- und Unternehmergeist verarbeite er nicht nur die Früchte zu allerlei Leckereien, sondern finde auch für den Rest eine sinnvolle Verwendung, heißt in der Begründung der Jury für die Nominierung. Die Nussschalen beispielsweise verarbeite er zu Rindenmulch-Alternative und überschüssige Triebe und Gehölz zu Grillkohle und -briketts. Besonders in der Entwicklung neuer Haselnussprodukte gehe Stiegler innovative Wege und finde neue Märkte, heißt es.

Gala im Berliner Kosmos

Den Ceres-Award verleiht der Deutsche Landwirtschaftsverlag (dlv) jährlich, er wird in elf Kategorien vergeben. In jeder Kategorie gibt es drei Landwirte aus Deutschland als Finalisten. Schirmherr des Awards ist der Präsident des Deutschen Bauernverbandes Joachim Rukwied. Dem Gesamtsieger winken als Preisgeld 10.000 Euro für ein Projekt seiner Wahl.