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Medizinisches Cannabis

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Cannabis-Patient fühlt sich von Münchner Polizei schikaniert

Obwohl er ein gültiges Rezept hatte und als Cannabis-Patient registriert ist, wurde ein schwerkranker 50-jähriger Münchner von der Polizei über drei Stunden lang gefilzt. Für den Cannabis-Verband Bayern ist das Vorgehen der Beamten reine Schikane.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Laut dem Cannabis-Verband Bayern (CVB) ist in München ein Cannabis-Patient durch die Münchner Polizei schikaniert worden. Demnach wurde der bereits bekannte legale Konsument Franz W. am Samstagabend in München mehr als drei Stunden lang kontrolliert.

Verband: Verhalten der nicht akzeptabel

Nach Angaben des Cannabis-Patienten wurde er erst auf der Straße angehalten und dann auf die Wache gebracht. Dabei habe er den Polizisten das Rezept für das legal in der Apotheke erworbene Cannabis gezeigt und seinen Cannabis-Pass. Außerdem habe man ihm bei vergangenen Kontrollen versichert, dass er im System eingetragen sei. Für den schwerstkranken 50-Jährigen ist das Verhalten der Polizei nicht akzeptabel.

"Der junge Polizeibeamte hat sein auf der Polizeischule gelerntes Programm ohne Rücksicht durchgezogen." Cannabis-Patient Franz W.

Deshalb will der Münchner Anzeige gegen die seiner Ansicht nach schikanöse Behandlung durch die Polizei erstatten. Der 50-Jährige muss seit vielen Jahren wegen seiner starken Schmerzen Cannabis nehmen, seit März 2017 besitzt er eigenen Angaben zufolge einen Cannabis-Pass. Er geriet 2017 bereits mehrmals in länger andauernde Polizeikontrollen.

Für den Cannabis-Verband Bayern grenzt es an "Verschwendung von Steuermitteln, wenn die ermittelnden Beamten permanent an einem hilflosen Patienten ihre Such-Leidenschaft auslassen, bei der letztendlich nichts herauskommt".

Münchner Polizei: Müssen trotz Rezept kontrollieren

Im Münchner Polizeipräsidium hieß es auf Nachfrage des BR, die Kollegen müssten die Echtheit des Rezeptes prüfen und auch, ob der Kandidat die Drogen legal erworben habe. "Wenn sich da Ungereimtheiten ergeben oder der Kontrollierte nicht mitwirkt, dann kommt es leider zu Verzögerungen", so ein Polizeisprecher.