In Hand- und Fußfesseln wurden am Vormittag sieben Angeklagte in den Gerichtssaal im Bamberger Landgericht geführt. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: schwere Brandstiftung und gefährliche Körperverletzung. Die Straftaten sollen sie begangen haben, um einen konkurrierenden Bordellbetrieb auszuschalten.
Anklage: Personenschaden einkalkuliert
Mehrere Buttersäure- und Brandanschläge sollen die sieben Männer auf ein Bordell im Bamberger Gewerbegebiet verübt haben. Bei einem der Anschläge flog auch ein Molotowcocktail. Dabei hätten die Täter auch billigend in Kauf genommen, dass Personen zu Schaden kommen, so die Staatsanwaltschaft.
Der erste Prozesstag endete allerdings bereits nach etwa eineinhalb Stunden. Die Angeklagten wurden lediglich zu ihrer Person befragt. Selbst das verweigerten einige. Bereits am morgigen Dienstag sollen die Aussagewilligen erstmals zur Sache gehört werden.
Terminprobleme mit Verteidigern
13 Prozesstage sind bisher festgelegt. Zahlreiche Freier und Prostituierte, die während der Anschläge im Bordell waren, sollen als Zeugen gehört werden. Nach Ansicht des Gerichts wird sich der Prozess über einen längeren Zeitraum hinziehen. Bereits jetzt zeichnen sich Terminprobleme mit den insgesamt zehn Verteidigern ab, so ein Gerichtssprecher.
Bis zu 15 Jahre Haft
Laut Auskunft des Gerichts drohen den Angeklagten Haftstrafen zwischen einem und 15 Jahren. Sechs der sieben Männer sitzen in Untersuchungshaft.