Nach dem Busunglück im österreichischen Schladming im Februar, bei dem zwei Männer aus dem Landkreis Rottal-Inn starben, hat der beauftragte Sachverständige jetzt sein schriftliches Gutachten fertiggestellt. Wie ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Leoben auf BR24-Anfrage mitteilt, bestätigt sich im schriftlichen Gutachten die Annahme, dass ein Fehler des Busfahrers zum Überhitzen des Bremssystems und schließlich zu dessen Ausfall geführt hat. Zuerst hatte die Passauer Neue Presse darüber berichtet.
Konkret war der sogenannte Retarder, ein spezielles Bremssystem für schwere Nutzfahrzeuge wie Busse und Lastwagen, überhitzt. Durch den Leistungsabfall des Retarders wurde letztendlich die normale Bremse überbeansprucht. Das System überhitzte und fiel aus, der Bus kippte in einer Kurve eine Böschung hinab und überschlug sich. Eine Art Domino-Effekt.
Fehler des Busfahrers
Diese Verkettung hätte laut Staatsanwaltschaft aufgehalten werden können, indem der Bus sofort gestoppt worden wäre, als der Retarder langsam ausfiel. Warum dies nicht passiert ist, ist unklar.
Bei dem Unfall starb ein 31 Jahre alter Mann aus Triftern aus dem niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn, der seinen Junggesellenabschied in der Steiermark feiern wollte. Die anderen Insassen wurden teils schwer verletzt. Der 52-jährige Busfahrer erlag wenig später im Krankenhaus seinen Verletzungen und konnte nicht mehr befragt werden, ob er den Ausfall des Bremssystems nicht bemerkt oder ignoriert hatte.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!