Rekrutinnen und Rekruten der Bundeswehr beim Gelöbnis (Symbolbild)
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Rekrutinnen und Rekruten der Bundeswehr beim Gelöbnis (Symbolbild)

    Deutlich mehr Bayern gingen 2022 zur Bundeswehr

    Nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs haben im Jahr 2022 in Bayern deutlich mehr neue Soldatinnen und Soldaten den Dienst bei der Bundeswehr angetreten. Ihre Zahl stieg um gut 22 Prozent - und damit stärker als in Deutschland insgesamt.

    Die Zeitenwende durch den Ukraine-Krieg hält junge Menschen nicht davon ab, zur Bundeswehr zu gehen. Die Zahl der Rekruten ist 2022 sogar gestiegen. In Bayern stieg die Zahl der Rekruten laut Bundesverteidigungsministerium verglichen mit 2021 von 2.016 auf 2.471 - ein deutliches Plus von rund 22,5 Prozent. Damit wurde beinahe auch wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. 2019 hatten 2.386 neue Rekruten den Dienst im Freistaat angetreten.

    Der Frauenanteil bei der Bundeswehr steigt

    Unter den in Bayern lebenden Neu-Rekruten des vergangenen Jahres waren im Freistaat 1.425 Soldatinnen und Soldaten auf Zeit, 876 freiwillige Wehrdienstleistende sowie 170 freiwillige Wehrdienstleistende im Heimatschutz. Der Frauenanteil lag mit rund 16 Prozent leicht über dem Vor-Corona-Niveau (14,75 Prozent) - ebenso wie der Anteil Minderjähriger, der von 9,85 Prozent im Jahr 2019 auf 10,85 Prozent zulegte.

    Auch bundesweit stieg die Zahl der Bundeswehr-Rekruten im Jahr des russischen Angriffs auf die Ukraine an - um rund zwölf Prozent auf 18.775, und damit nicht so deutlich wie in Bayern. Auch wurde mit dieser Zahl in Gesamtdeutschland das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht: Im Jahr 2019 hatten 20.170 Männer und Frauen den Dienst bei der Bundeswehr aufgenommen.

    Unter den Rekruten des vergangenen Jahres waren bundesweit 9.171 Soldatinnen und Soldaten auf Zeit, 8.623 freiwillige Wehrdienstleistende sowie 981 freiwillige Wehrdienstleistende im Heimatschutz. Der Frauenanteil lag mit 17 Prozent leicht über dem Vor-Corona-Niveau (15 Prozent) - ebenso wie der Anteil Minderjähriger, der von 8,5 Prozent im Jahr 2019 auf 9,4 Prozent zulegte. Auch im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Frauen und Minderjährigen, die neu zur Bundeswehr kamen.

    Minderjährige leisten keinen Dienst an der Waffe

    Das Verteidigungsministerium betonte, dass die unter 18-Jährigen keinen Dienst leisten, bei dem der selbstständige Gebrauch einer Waffe gefordert wird. Darüber hinaus stelle die Bundeswehr sicher, dass nur 17-Jährige eingestellt werden, die sich eingehend mit den Anforderungen des Soldatenberufs auseinandergesetzt hätten und die dafür geeignet seien. Die Einstellungen stünden damit vollständig im Einklang mit der UN-Kinderrechtskonvention.

    SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag im Bund vereinbart, dass Ausbildung und Dienst an der Waffe volljährigen Soldatinnen und Soldaten vorbehalten sein sollen. Die Umsetzung dieses Vorhabens werde momentan vorbereitet, teilte das Ministerium mit.

    Diskussion um Wehrpflicht könnte anstehen

    Die Pflicht zum Wehrdienst war 2011 nach 55 Jahren ausgesetzt worden. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bezeichnete die Aussetzung der Wehrpflicht zu Jahresbeginn als Fehler. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erteilte einer Rückkehr zur Wehrpflicht jedoch im Februar eine Absage.

    Mit Informationen von dpa

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