Autos auf einer Autobahn.
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An der schwäbischen A8 wird es kein fixes Tempolimit geben.

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Bundesverkehrsministerium: Kein Tempolimit für schwäbische A8

Auf der A8 wird es laut Bundesverkehrsministerium kein durchgängiges Tempolimit entlang der schwäbischen Anrainergemeinden geben. Das hatten mehrere Kommunen in einer gemeinsamen Resolution gefordert. Doch das Ministerium sieht keine Gefahrenlage.

Die Städte und Gemeinden Adelzhausen, Dasing und Friedberg hatten sich mit sechs weitere Kommunen mit einer gemeinsamen Resolution an Bundesminister Volker Wissing gewandt und ein Tempolimit auf der A8 zwischen Adelzhausen und Günzburg gefordert sowie ein Überholverbot für Lkw an Steigungen und eine langfristige Installation von Telematikanlagen.

Verkehrsministerium sieht keine Gefahrenlage

Doch ein Tempolimit, so das Ministerium heute auf Anfrage des BR, sei nur "dort anzuordnen, wo dies auf Grund der besonderen Umstände zwingend erforderlich ist. Insbesondere Beschränkungen und Verbote des fließenden Verkehrs dürfen nur angeordnet werden, wenn auf Grund der besonderen örtlichen Verhältnisse eine Gefahrenlage besteht, die das allgemeine Risiko einer Beeinträchtigung (…) erheblich übersteigt. Eine solche Gefahrenlage liegt an dem genannten Abschnitt der A8 nicht vor."

Enttäuschung bei betroffenen Gemeinden

Die betroffenen Bürgermeister zeigen sich enttäuscht von dieser Entscheidung. Friedbergs Bürgermeister Roland Eichmann sagte dem BR, er sehe sehr wohl eine besondere Gefahrenlage, etwa durch die hügelige Topografie bei Friedberg und Zusmarshausen. Ein durchgängiges Tempolimit würde auch die enorme Lärmbelastung der Anwohner senken und die Freiwilligen Feuerwehren entlasten, die bei Unfällen herbeieilen müssten.

Auch der Zusmarshausener Bürgermeister Bernhard Uhl zeigt sich enttäuscht. "Es war ein nochmaliger Versuch, ein Tempolimit in unserem Bereich der A8 zu erreichen", so Uhl. Nun können die Anrainergemeinden nicht mehr machen, als auf die Telematik-Anlagen zu warten. Uhl verspricht sich von den Anlagen ein Mehr an Verkehrssicherheit.

Telematik-Pilotstrecke bis Ende 2023 fertig

Das Ministerium will aber statt fixen Tempobeschränkungen stärker auf eine Verkehrslenkung durch Telematik setzen. Eine entsprechende Pilotanlage lasse einen ersten positiven Effekt erkennen. Zwar seien einerseits die Unfallzahlen nicht signifikant gesunken, andererseits jedoch habe die Schwere der Unfälle, also Unfälle mit schweren Personenschäden oder mit mehreren beteiligten Fahrzeugen, abgenommen, teilte das Bundesministerium heute mit.

Die noch ausstehende Ausstattung der restlichen Pilotstrecke werde durch die Autobahn GmbH derzeit vorbereitet, im Laufe des Jahres 2023 sollten weitere LED-Anzeigen an Anschlussstellen im Bereich der A8 zwischen Augsburg und Ulm installiert werden können.

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