Bildrechte: BR

Bundestagswahl Bayern Regierungsbezirke

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Bundestagswahl in Oberfranken: CSU muss Federn lassen

Oberfranken bleibt nach der Bundestagswahl 2017 fest in schwarzer Hand. In allen fünf Wahlkreisen gehen die Direktmandate mit klarem Vorsprung an die Kandidaten der Union. Punkten kann in Oberfranken aber auch die AfD.

Von

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Für die Wahlkreise Bamberg, Coburg, Hof und Kulmbach sitzen mit den CSU-Abgeordneten Thomas Silberhorn (42,1 Prozent), Hans Michelbach (45,3 Prozent), Hans-Peter Friedrich (47,0 Prozent) und Emmi Zeulner (55,4 Prozent) alte Bekannte im neuen Parlament. Unter den oberfränkischen Direktkandidaten erreichte Zeulner das beste Erststimmenergebnis – sogar bayernweit ist sie Stimmenkönigin der CSU. Für den Wahlkreis Bayreuth tritt Silke Launert (46,5 Prozent) in die Fußstapfen von Hartmut Koschyk (CSU) in Berlin, der nach 27 Jahren im Bundestag nicht mehr zur Wahl angetreten war.

Friedrich fordert Konsequenzen

Auch bei der Zweitstimme liegt die CSU in Oberfranken klar vorne: Bamberg 38,9 Prozent, Bayreuth 41,9 Prozent, Coburg 39,6 Prozent, Hof 38,8 Prozent und Kulmbach 43,4 Prozent. Trotzdem muss die CSU auch in Oberfranken Federn lassen. Ein Ergebnis, das Konsequenzen fordert, sagte der Hofer Abgeordnete Hans-Peter Friedrich (CSU) dem Bayerischen Rundfunk.

"Die CSU muss entscheiden, ob sie in Berlin ein eigenständiges politisches Profil entwickeln will oder ob sie sich weiter der Frau Merkel unterwerfen will. Ich finde, der bayerische Löwe muss jetzt brüllen." Hans-Peter Friedrich (CSU), Hofer Bundestagsabgeordneter

Einstige SPD-Hochburg ohne Abgeordneten

Die SPD steht in Oberfranken mit Werten zwischen 16 und knapp 23 Prozent leicht besser da als die Bayern-SPD. Über die Liste in den Bundestag einziehen wird die Bayreuther Bundestagsabgeordnete Anette Kramme (SPD), die auf Platz 2 der Bayernliste steht, außerdem Andreas Schwarz (SPD) aus dem Wahlkreis Bamberg. Die einstige SPD-Hochburg Hof-Wunsiedel wird hingegen erstmals in der Nachkriegsgeschichte keinen Abgeordneten in den Bundestag einsenden. Die langjährige Abgeordnete Petra Ernstberger (SPD) war nicht mehr angetreten. Ihr Nachfolger Jörg Nürnberger (SPD) hatte mit Listenplatz 23 von Anfang an eher geringe Chancen auf einen Einzug ins Parlament. Trotzdem gibt er sich nach der Wahl kämpferisch.

"Es ist Aufgabe der SPD, sich auch neuen Wählerschichten zu öffnen, sie für unsere Politik zu gewinnen." Jörg Nürnberger

AfD in allen Wahlkreisen zweistellig

Drittstärkste Partei ist dem bayerischen und bundesweiten Trend folgend auch in sämtlichen oberfränkischen Wahlkreisen die AfD. Sie erzielte in Oberfranken zwischen zehn und gut 13 Prozent – das höchste Ergebnis erreichte sie mit 13,4 Prozent im Wahlkreis Kulmbach. Über die Zweitstimme für die AfD in den Bundestag einziehen wird aus Oberfranken der Jurist Tobias Peterka aus dem Wahlkreis Bayreuth. Er steht auf Platz 11 der Landesliste.

Erfolge für FDP und Grüne

FDP, Grüne und Linke blieben in den oberfränkischen Wahlkreisen im einstelligen Bereich. Die oberfränkische FDP hatte trotzdem Grund zum Feiern: Dem Bayreuther Stadtrat Thomas Hacker ist mit Listenplatz 10 ein Sitz im neuen Parlament sicher. Und auch die oberfränkischen Grünen haben sich in den Bundestag gezittert, wenn auch knapp: Die 33-jährige Politikwissenschaftlerin und Forchheimer Kreisrätin Lisa Badum wird von Listenplatz 11 in Bayern in den Bundestag einziehen.