Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht am Mittwoch die US-Truppen auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Es ist Jahrzehnte her, dass ein deutscher Bundespräsident die in seinem Land stationierten US-Soldaten besucht hat.
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Erster Bundespräsidenten-Besuch nach 26 Jahren
Der letzte Bundespräsident, der das getan hat, war Roman Herzog. 1996 war er bei den US-Streitkräften zu Gast. 26 Jahre später kommt nun Frank-Walter Steinmeier nach Grafenwöhr auf den Truppenübungsplatz der US-Armee. Aktuell sind dort knapp 12.600 Soldaten stationiert.
Der Besuch sei dem Bundespräsidenten ein persönliches Anliegen, heißt es aus dem Bundespräsidialamt, wo man nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine von einem "Epochenbruch" spricht und die Bedeutung der US-Truppen für die Sicherheit in den NATO-Ländern betont.
Dank an Soldaten und Angehörige
Steinmeier werde bei seinem Besuch deshalb den Soldaten und ihren Angehörigen für ihren Einsatz und ihre Opferbereitschaft danken. Der Dank soll aber auch allen anderen in Deutschland stationierten US-Armee-Angehörigen gelten, den aktuellen und den vielen tausend Veteranen aus den vergangenen Jahrzehnten, so das Bundespräsidialamt.
Steinmeier wolle zudem die Geschlossenheit der NATO-Truppen demonstrieren und den US-Soldaten die Botschaft vermitteln, dass auch Deutschland wisse, dass es seinen Beitrag zur gemeinsamen Sicherheit leisten müsse und für diese Verpflichtung auch einstehe.
Mit dem Hubschrauber von Berlin in die Oberpfalz
Der Bundespräsident wird am Mittwochvormittag mit dem Hubschrauber aus Berlin in der Oberpfalz ankommen und von der US-Botschafterin Amy Gutmann sowie dem Kommandeur der US-Armee für Europa und Afrika, General Darryl Williams, mit militärischen Ehren empfangen werden. Anschließend ist eine Ansprache an die Soldaten geplant. Nach einer Besichtigung militärischer Ausrüstung auf dem Truppenübungsplatz steht ein gemeinsames Mittagessen mit jungen Unteroffiziersanwärtern auf dem Programm.
Am Nachmittag wird der Bundespräsident dann eine Artillerieübung besuchen, an der derzeit Soldaten aus 19 verschiedenen NATO-Staaten und weiteren Partnerländern teilnehmen. Auch ein Austausch mit teilnehmenden Bundeswehrsoldaten ist dann geplant. Den Abschluss des Besuchs bildet ein runder Tisch, unter anderem mit den örtlichen Bürgermeistern. Dabei soll über die Integration der US-Soldaten und ihrer Angehörigen in der Region gesprochen werden.
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Modernstes Übungsgelände Europas
Der über 22.000 Hektar große Truppenübungsplatz Grafenwöhr gilt als das modernste Übungsgelände Europas. Neben den knapp 12.600 Soldaten der US-Armee leben mehrere tausend Angehörige in der Region. Der Standort ist außerdem Arbeitsplatz für zahlreiche deutsche Zivilbeschäftigte.
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