Der Bund Naturschutz (BN) setzt sich für den Erhalt der Radrennbahn am Reichelsdorfer Keller in Nürnberg ein. Das als Denkmal eingestufte Areal müsse wegen seines hohen ökologischen Werts in seiner Gesamtheit erhalten bleiben, fordert der Verband in einer Pressemitteilung.
Rund 200 Bäume müssten gefällt werden
Die Stadt Nürnberg aber plant auf dem Gelände eine neue Wohnbebauung. Damit wolle man ein sowieso schon versiegeltes Gelände nutzen, so die Stadt in einem Brief an den Bund Naturschutz. Trotzdem aber müssten für dieses Projekt rund 200 alte Bäume gefällt werden. Die wiederum seien ein wichtiger Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen, so der Bund Naturschutz. "Neben der hohen Bedeutung für Vögel (insbesondere Spechte) und Fledermäuse konnten Anwohner und BUND Naturschutz etliche geschützte Tier- und Pflanzenarten nachweisen. So kommen der stark gefährdete Walker-Käfer und die gefährdete Hosenbiene auf dem Areal vor. Daneben sind acht Pflanzenarten der Roten Liste zu finden, wie Kelch-Steinkraut, Karthäuser-Nelke oder Ästiges Vergissmeinnicht", so die Presseerklärung des Bund Naturschutz.
Neuanpflanzungen seien kein Ersatz
Die von der Stadt versprochene Neuanpflanzung von Jungbäumen für die gefällten großen Bäume sei kein gleichwertiger Ersatz. Diese würden allenfalls in frühestens 50 bis 60 Jahren die gleiche Wohl-fahrtwirkung (Kühlung, CO2-Bindung, Verbesserung Kleinklima) erzielen. Den Naturschützern zufolge plant die Stadt Nürnberg, im Herbst einen Bebauungsplan für die Radrennbahn aufzulegen. Bei der Stadt war auf BR-Anfrage zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.
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