Mit der Broschüre "Desaster im Dutzend: Zwölf Autobahnen, die kein Mensch braucht" hat der Bund Naturschutz am Dienstag eine Auflistung der zwölf aus seiner Sicht unwirtschaftlichsten und unökologischsten Straßenneubauprojekte im Bundesverkehrswegeplan vorgestellt. Dazu gehört auch die geplante B15neu, die zwischen Landshut und Rosenheim als autobahnähnliche Bundesstraße weitergebaut werden soll.
BN sieht wertvolle Landschaft bedroht
Die Planung gehe hier zurück in die 70er Jahre. "Diese Verkehrspolitik ist im letzten Jahrtausend stecken geblieben und hat nichts mehr damit zu tun, wie wir im Jahr 2021 über Verkehr denken sollten", sagt Richard Mergner, der Landesvorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern (BN) in einer Mitteilung. Die geplante Fernstraße würde sich vierspurig durch die hügelige Kulturlandschaft ziehen, Ackerland und Waldbestände zerstören. Wertvolle Biotope wie das FFH-Gebiet "Leiten der unteren Isar" wären aus Sicht der Naturschützer bedroht.
Alternative: Ausbau der Bahnstrecke
Der BN fordert stattdessen kleinräumige Lösungen zur örtlichen Verkehrsentlastung, wie eine zentrumsnahe Umfahrung für Landshut und für den Güterfernverkehr den Ausbau der Bahnstrecke Regensburg–Landshut–Rosenheim.
Kritik an weiteren Verkehrsprojekten
Zu den Verkehrsprojekten, die der Bund Naturschutz anprangert, zählen in Niederbayern neben der B15neu auch die Planung der Nordumfahrung von Passau, der vierstreifige Neubau der B20 zwischen Straubing und Cham sowie die aus Sicht der Naturschützer am Bedarf vorbei geplanten Ortsumfahrungen Ruhmannsfelden und Schweinhüt an der B11 im Landkreis Regen.
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