Das Sportheim des ASV Oberpreuschwitz war bei der Bürgerversammlung der Stadt Bayreuth am Mittwochabend (08.11.17) bis auf den letzten Platz gefüllt. Ein Großteil der rund 150 Bürgerinnen und Bürger war wegen der geplanten Erweiterung der Parkmöglichkeiten am Klinikum Bayreuth gekommen. Die Klinikum Bayreuth GmbH möchte rund 250 neue Parkplätze schaffen.
Klinikum will neuen Parkplatz
Das Klinikum favorisiert dabei einen Parkplatzneubau auf der grünen Wiese gegenüber dem Haupteingang des Klinikums. Denn dieser würde im Vergleich zur Alternative eines Parkdecks über dem bestehenden Parkplatz nur etwa die Hälfte kosten. Aus der Bevölkerung gibt es aber Widerstand gegen einen neuen Parkplatz. Vor allem die Anwohner sorgen sich um das angrenzende Naherholungsgebiet und befürchten, dass auf dem neuen Parkplatz nach und nach ein dreistöckiges Parkdeck entstehen könnte.
Wissenschaftler warnt vor Flächen-Versiegelung
Diese Bedenken brachten die Bürgerinnen und Bürger bei der Versammlung in der fast zweistündigen Debatte über das Thema an und forderten die Entscheidungsträger auf, diese Befürchtungen ernstzunehmen und Alternativen zu prüfen. Der Bayreuther Meteorologieprofessor Christoph Thomas hatte erst am Dienstag (07.11.17) vor den Auswirkungen der Versiegelung weiterer Flächen auf das Klima in der Stadt gewarnt hatte.
"Verträgliche Lösung für alle" gesucht
Befriedigende Antworten gab es für die besorgten Bürger kaum. Allerdings betonte Bayreuths Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe (Bayreuther Gemeinschaft), die auch Aufsichtsratsvorsitzende der Klinikum Bayreuth GmbH ist, dass die Alternativen zur Erweiterung der Parkmöglichkeiten am Klinikum ergebnisoffen diskutiert werden sollen. Man habe sich keineswegs bereits vor Beginn des Bebauungsplanverfahrens auf den Parkplatz-Neubau versteift. Vielmehr müsse eine "einigermaßen verträgliche Lösung für alle" gefunden werden, so Merk-Erbe.
Klinik-Aufsichtsrat diskutiert Kompromiss
Außerdem wollen Stadt und Klinikum den Meteorologieprofessor Christoph Thomas und seine Expertise in die Entscheidungsfindung einbinden. Das Argument der Wirtschaftlichkeit sei zwar wichtig, es sei aber nicht alles, so die Oberbürgermeisterin.
Wie ein Kompromiss aussehen könnte, wird der Aufsichtsrat des Klinikums in einer nicht-öffentlichen Sitzung am Donnerstag (09.11.17) diskutieren. Wann der Stadtrat dann über eine Einleitung des Bebauungsplanverfahrens entscheiden wird, ist noch offen.