Die Initiatoren nehmen nicht nur die möglicherweise Krebs erregende Chemikalie PFOA in den Blick, die in einem Industriebetrieb bei Burgkirchen noch bis vor zehn Jahren legal verwendet wurde. Sie wollen auch auf die Verunreinigung durch Nitrat, Pestizide und coliforme Keime aufmerksam machen. Die Verbraucher hätten kaum Einfluss auf Einträge von Umweltgiften.
"Behörden informieren schlecht und handeln zu wenig über PFOA"
Den Behörden wirft Tonio Dingl von der neuen Bürgerinitiative vor, zu schlecht zu informieren und zu wenig zu handeln. Man habe PFOA-Untersuchungen über einen Zeitraum von mindestens sechs, sieben Jahren durchgeführt und hätte viel früher Alarm schlagen müssen. Die PFOA-Problematik war im vergangenen Jahr einer größeren Öffentlichkeit bekannt worden. In Blutproben von Bürgern aus der Region fanden sich deutlich erhöhte Konzentrationen des Stoffes.
PFOA-Studie unter Verschluss?
Unter anderem fordert die Bürgerinitiative nun regelmäßige Runde Tische mit allen Verantwortlichen und volle Transparenz. So müsse endlich eine Studie zur langfristigen PFOA-Belastung veröffentlicht werden. Diese werde seit eineinhalb Jahren unter Verschluss gehalten. Lediglich ein Ergebnis sei bekannt: Dass die PFOA-Belastung im Boden bis 2030 noch ansteige und erst 2050 wieder sinke.
Grüne: sauberes Trinkwasser ist Grundrecht
Die Landtagsgrünen unterstützen die Bürgerinitiative. Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser sei ein Grundrecht für die Menschen und damit ein zentraler Auftrag an die staatlichen Behörden, so die örtliche Abgeordnete Gisela Sengl. Das Landratsamt Altötting teilte auf BR-Anfrage mit, man habe zu keinem Zeitpunkt Informationen zurückgehalten, werde aber künftig offensiver über PFOA-Themen informieren.
Die Bürgerinitiative gründet sich termingerecht zum Weltwassertag am 22.März.