Heute Vormittag soll das Urteil fallen im Prozess um den brutalen Raubüberfall an einem Ehepaar in Sinzing. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor für Haftstrafen von zehn Jahren und mehr plädiert. Die Forderung der Verteidiger für die vier Angeklagten bewegt sich zwischen fünf und sechs Jahren Haft, teilweise plus Entzug. Für den fünften Mann fordern sie einen Freispruch.
Brutaler Raubüberfall
Die Angeklagten sollen im Herbst 2016 ein Sinzinger Ehepaar in seinem Wohnhaus überfallen, gefesselt und geschlagen haben. Der Frau wurde mit Vergewaltigung gedroht. Nur für den mutmaßlichen Tippgeber plädierte auch die Anklagebehörde auf Freispruch, weil eine Tatbeteiligung nicht nachweisbar sei.
Opfer leiden noch immer
Noch immer würden sie unter den psychischen Folgen des Überfalls leiden, berichteten die Opfer im Prozess. Im Sommer könnten sie nicht mehr auf ihrer Terrasse sitzen, der 40-jährige Ehemann sprach vor dem Regensburger Landgericht von "unbeschreiblichen Konsequenzen". Seine ebenfalls 40-jährige Frau schilderte außerdem, wie einer der Täter sie begrapschte. Er habe sie überall berührt und ihr mit einer Vergewaltigung gedroht.
Täter entschuldigten sich
Die vier Männer entschuldigten sich im Prozess teilweise unter Tränen bei den Opfern. In ihrer Aussage traten unter anderem die Spielsucht des 29-jährigen Fluchtfahrzeugfahrers und die Drogenabhängigkeit eines 26-jährigen Komplizen in den Fokus. Sie waren wohl ausschlaggebend, sowohl für einen gemeinsamen Einbruchsdiebstahl in Landshut als auch für den Raubüberfall in Sinzing.
Einer der Täter klaute während des Überfalls das Auto des Ehepaares, in dem eine Kamera installiert war. Diese filmte kurz darauf auch das Fluchtfahrzeug des 29-Jährigen. Dadurch konnte die Polizei die Täter kurz darauf festnehmen.