Für die elektrischen Leitungen, die über den Zügen verlaufen, sei mehr Platz nötig als bislang in den Straßenplanungen angedacht ist, sagte Pressesprecher Joachim Oppold auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks. Damit würde die Elektrifizierung dieser wichtigen Schienenhauptstrecke erschwert, wenn nicht sogar unmöglich gemacht.
Der Bau von Ortsumgehungen im Raum Kulmbach erfordert gleich mehrere Überquerungen der Bahnstrecke Kulmbach – Neuenmarkt-Wirsberg, die Teil der sogenannten Oberfranken-Achse von Bamberg und Coburg nach Bayreuth und Hof ist.
Schreiben an Innenminister
Bayreuths Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe (Bayreuther Gemeinschaft) hat sich deshalb in einem Schreiben an den Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) gewandt, der für den Straßenbau zuständig ist. Sie fordert die Anpassung der Brückenpläne für die Ortsumgehungen, beispielsweise in Untersteinach (Lkr. Kulmbach).
"Die Planfeststellung der Ortsumgehung von Untersteinach stammt aus dem Jahr 2009. Inzwischen hat die Elektrifizierung von Bahnstrecken einen weitaus höheren Stellenwert erlangt, so dass eine Umplanung zwingend geboten ist."
Brigitte Merk-Erbe, Oberbürgermeisterin von Bayreuth (Bayreuther Gemeinschaft)
Oberfranken fordert Elektrifizierung
Die Städte und Landkreise in Oberfranken fordern schon seit Jahren die Elektrifizierung und Modernisierung der Oberfranken-Achse, um die Anbindung an das Rhein-Main-Gebiet und die Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt zu verbessern.
Für Bayreuth sind vor allem die Elektrifizierung und der zweigleisige Ausbau bis Schnabelwaid (Lkr. Bayreuth) von Bedeutung, um den Anschluss an die Franken-Sachsen-Magistrale von Nürnberg nach Dresden und Prag zu gewährleisten. Die Oberfranken-Achse ist im potenziellen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes enthalten, der sich gerade in der Wirtschaftlichkeitsprüfung befindet.