Braunbär Max im Heimat-Tierpark Olderdissen
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Friso Gentsch

Ein Braunbär am 19.07.2022 in einem Zoo

    Braunbär in Oberbayern gesichtet

    Schon wieder ist in Oberbayern ein Braunbär gesichtet worden. Eine Wildtierkamera hat ihn im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen festgehalten. Mit Menschen kam der Bär bislang wohl nicht in Kontakt.

    In Oberbayern ist erneut ein Braunbär von einer Wildtierkamera fotografiert worden. Wie das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) mitteilte, wurde das Tier am vergangenen Wochenende im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, südlich der B307, gesichtet.

    Behörden, Interessenverbände und Vertreter von Nutztierhaltern seien darüber informiert worden. Der Freistaat sei auch im Rahmen eines Managementplans darauf vorbereitet.

    Am Wochenende wurde auch in Tirol ein Braunbär gesichtet

    Es ist nicht das erste Mal, dass in der größeren Region Bären gesichtet werden, teils auf bayerischer, teils auf österreichischer Seite. Ebenfalls am Wochenende hatten die Behörden in der Tiroler Gemeinde Langkampfen über das Auftauchen eines Braunbären informiert – drei Radfahrer hatten ihn gesehen. Der Ort liegt etwa 50 Kilometer Luftlinie von Bad Tölz entfernt.

    Im Mai und Juni wurden sogar Schafe gerissen. Im Mai 15 Schafe im Karwendelgebirge, im Juni drei Schafe in der Gemeinde Thiersee. Anfang Mai war ein Tier, so wie jetzt wieder, von einer Wildtierkamera bei Ohlstadt fotografiert worden.

    Ob es sich bei dem jetzt entdeckten Bären um das gleiche Tier handelt, das Anfang Mai im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gesichtet worden war, sei bislang unklar, sagte ein Sprecher des Landesamts für Umwelt (LfU) am Mittwoch in Augsburg. "Dazu ist genetisches Material notwendig, das wir bisher noch nicht haben." Zwar wurde im Umfeld der Bären-Aufnahme vom Wochenende im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen nach Haaren und Kot gesucht – bisher aber ohne Erfolg.

    Nächste Bärenpopulation in Trentino

    Eine offizielle Bärenpopulation gibt es in Bayern und Tirol laut Landesamt für Umwelt nicht. Die nächste Population befinde sich etwa 120 Kilometer von Bayern entfernt im italienischen Trentino. Da sich so eine Population nur sehr langsam ausbreite, geht die Behörde nicht davon aus, dass die bislang gesichteten Bären sich in Bayern dauerhaft ansiedeln. Junge Bärenmännchen gingen teils lange – Monate bis Jahre – und auch sehr weit auf Wanderschaft, um eine Partnerin zu finden. Gelinge ihnen das nicht, würden sie in ihre alte Heimat zurückkehren.

    Das LfU rät Wanderern und Ausflüglern im südlichen Oberbayern wegen der Bären-Sichtungen dennoch, "sehr genau darauf zu achten, in der Natur keine Essensreste und keinen Müll zurückzulassen".

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