Nach einem Brand im Hauptverteiler-Stromkasten im Caritas-Seniorenheim in der Nacht in Neustadt an der Waldnaab werden die 81 Bewohner jetzt auf andere Heime in den Kreisen Tirschenreuth, Neustadt an der Waldnaab, Schwandorf und Amberg-Sulzbach verlegt. Die Seniorenheime sind eigentlich alle belegt, dennoch muss in jedem Heim ein sogenanntes Durchgangszimmer frei gehalten werden für mögliche Infektionen. In diesen Zimmern werden die Bewohner nun untergebracht. Wie lange sie dort bleiben können, dazu sind die jeweiligen Träger und Hilfsorganisationen derzeit im Gespräch.
75 Senioren in Turnhalle untergebracht
Sechs Senioren mussten aufgrund Kreislaufbeschwerden am Vormittag vorsorglich ins Krankenhaus gebracht werden. Die Beschwerden sind aber nicht auf den Brand, sondern die Aufregung zurückzuführen, so BRK-Kreisgeschäftsführer Sandro Gallitzdörfer. Eine Bewohnerin wurde leicht verletzt. Sie erlitt eine Platzwunde am Kopf. Die übrigen 75 Senioren sind derzeit noch in der Turnhalle des Gymnasiums untergebracht und werden dort versorgt.
Zwei Brände im Seniorenheim
Noch weiß keiner, wann das Caritas-Seniorenheim in Neustadt an der Waldnaab wieder bewohnbar ist. Die ganze Stromversorgung ist kaputt. Ein Brandermittler des LKA reist an und untersucht am Nachmittag den Brandort. Ausgebrochen sind die Flammen im Haupt-Stromverteiler. Durch den Aufzugschacht hat sich der Rauch in das ganze Gebäude verteilt. Zudem entstand in der Folge auch oben am Aufzug, im Maschinenraum, ein zweiter Brand, teilte die Polizei und Feuerwehr am Vormittag bei einer Pressekonferenz mit.
"Rettungsszenario wie aus dem Lehrbuch"
Zunächst wurden die Bewohner in der Nacht in den benachbarten Kindergarten der Caritas gebracht und dann erst in die Turnhalle gefahren. Die Kindergartenkinder dürfen sich heute und morgen im Pfarrheim austoben, lobt Neustadts Bürgermeister Rupert Troppmann die Hilfsbereitschaft und die reibungslose Zusammenarbeit aller Beteiligten. Er spricht von der größten Rettungsaktion von Menschen in der Kreisstadt, die je stattgefunden habe. Sowohl er als auch Landrat Andreas Meier (CSU) loben die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte und sprechen von einem "Rettungsszenario wie aus dem Lehrbuch".