Nach einem Kabelbrand, der zu erheblichen Störungen im Bahnverkehr in Bayern führte, hat die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft München die Ermittlungen aufgenommen. Der Verdacht auf Brandstiftung liegt vor, wie ein Sprecher mitteilte. Zunächst hatte die "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet.
Linksextremistisches Motiv wird nicht ausgeschlossen
Es wird auch ein möglicher Zusammenhang mit einer Reihe von Anschlägen auf Infrastruktur untersucht, die seit längerer Zeit von der Ermittlungsgruppe "Raute" verfolgt werden. Die Staatsanwaltschaft betonte, dass in alle Richtungen ermittelt werde, wobei auch eine linksextremistische Tatmotivation nicht ausgeschlossen sei.
In der Vergangenheit waren unter anderem Glasfaserkabel, Baumaschinen, Bahnanlagen und andere Infrastruktur-Einrichtungen Ziel von Brandstiftung geworden. 2023 wurde die Ermittlungsgruppe "Raute" gegründet. Vor einigen Wochen meldeten die Ermittler die Festnahme von zwei Verdächtigen, sie sitzen in Untersuchungshaft. Sie sollen Verbindungen zu Gleichgesinnten in mehreren anderen europäischen Staaten geknüpft haben.
Diese Folgen hatte der Kabelbrand
Der Kabelbrand am Mittwoch hatte zu erheblichen Störungen im Bahnverkehr weit über München hinaus geführt. Unter anderem war die ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt gesperrt, weil durch die Störung die Signale auf Rot sprangen und keine Züge mehr in bestimmte Streckenabschnitte einfahren konnten.
Das Problem hatte für etwa fünf Stunden zwischen 15 Uhr und 20 Uhr bestanden. Tausende Fahrgäste seien nur mit Verspätung ans Ziel gekommen, einige ICEs seien komplett ausgefallen, hieß es.
Die Deutsche Bahn hatte in einer Mitteilung bereits von einem Brandanschlag gesprochen. Die Polizei war ebenfalls von einer vorsätzlichen Tat ausgegangen, sprach jedoch von Sachbeschädigung.
Mit Informationen von dpa.
Im Video: Nach Sperrung - Bahnstrecke Nürnberg-Erfurt wieder befahrbar
Bahnstrecke Nürnberg-Erfurt
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