War es der Anti-Merkel Kurs, war das Versprechen einer Obergrenze falsch oder hat die CSU die AfD zu sanft angefasst? Das katastrophale Wahlergebnis der CSU von 38,7 Prozent hat mehrere Ursachen, doch der zurückhaltende Umgang mit den nationalistischen und Hassparolen predigenden AfD-Leuten war sicher falsch.
Seehofer plant keinen schnellen Abgang
Am Wahlabend war darum viel davon die Rede, dass jetzt die rechte Flanke geschlossen werden muss. Die CSU hat zu spät erkannt, dass es eben nicht reichte, die AfD zu ignorieren. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die CSU jetzt stärker nach rechts rücken wird - und das vermutlich unter Führung von Horst Seehofer.
Noch bei seiner Ansprache hat Seehofer klar gemacht, dass er keinen schnellen Abgang plant. Es war ein Machtanspruch unter dem Eindruck einer brutalen Niederlage. Unter seinen Anhängern verwiesen viele darauf, dass nur Seehofer die Wucht hat, einen halbwegs passablen Koalitionsvertrag mit CDU, Grünen und FDP auszuhandeln. Darauf scheint es hinauszulaufen.
Wird Seehofer von Söder abgelöst?
Für die Landtagswahl im nächsten Jahr bedeutet das eine extrem schwierige Ausgangslage für die CSU. Bei Jamaika im Bund wird es schwierig sein sich in Bayern davon abzugrenzen. Die Stimmen, die sich jetzt einen Wechsel an der Spitze wünschen, könnten lauter werden.
Derzeit sieht es aber noch nicht danach aus, dass Seehofer schon bald von Markus Söder abgelöst werden könnte. Ob sich Seehofer halten kann oder die CSU am Schluss doch mit Söder in die Landtagswahl ziehen wird, das werden die nächsten Wochen zeigen.