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Ihr Vertrauen ist uns wichtig

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Korrekturen - Neues - Statements!

Hier geht es vor allem um Neuerungen bei BR24, Änderungen, Statements und ja - auch um Fehler. Entdecken Sie oder wir einen, korrigieren wir transparent.

+++ "Dein Argument": Woher kommt der Wasserstoff für umgerüstete Kraftwerke? +++

(05.02.24)

Wenn die Bundesregierung in Zukunft Gaskraftwerke auf Wasserstoff umrüsten will, woher kommt der dafür benötigte Wasserstoff? Diese Frage beschäftigte einen BR24-User in unseren Kommentarspalten. Im Rahmen von "Dein Argument" haben wir nachrecherchiert: So will die Ampelregierung die Elektrolyse-Kapazität für Wasserstoff ausbauen und dazu auch Anreize schaffen. Mehr dazu in unserer Ergänzung des Beitrags zu den Kraftwerkplänen der Bundesregierung. Vielen Dank an User "minneminister" für den Kommentar. Bei weiteren Anregungen oder Fragen zur Initiative sind wir unter dein.argument@br.de erreichbar.

+++ Zahlenfehler bei Erwerbszahlen +++

(23.01.24)

Wie viele Arbeitskräfte fehlen in Zukunft, wenn die Generation der Babyboomer in Rente geht? Und welche Folgen hat das für Unternehmen? Mit diesen Fragen hat sich BR24 trimedial beschäftigt. Dabei hat sich ein Schreib- oder Rechenfehler eingeschlichen, auf den wir aufmerksam geworden sind.

In der ursprünglichen Fassung des Textes war eine falsche Differenz zwischen den aktuellen Erwerbstätigen (8,7 Millionen) und der Prognose der Erwerbstätigen für 2035 (8,5 Millionen) angegeben - hier war von 300.000 statt 200.000 die Rede. Das haben wir korrigiert und transparent gemacht.

+++ Falschbehauptungen teilweise falsch zugeordnet +++

(20.01.24)

Wie erreichen Verschwörungsideologen junge Menschen? Damit hat sich der #Faktenfuchs auseinandergesetzt. In einem Absatz ging es auch um die Influencer Niklas Lotz und Naomi Seibt. Dort hat sich ein Fehler eingeschlichen: Zuerst stand dort „Beide leugneten auf ihren Kanälen den Klimawandel und die Gefahren von Corona.“ Tatsächlich leugnet aber nur Seibt die Gefahren des menschengemachten Klimawandels. Wir haben deshalb präzisiert: „Seibt leugnete auf ihren Kanälen den menschengemachten Klimawandel und verbreitete Falschnachrichten zu Corona. Lotz gab Verschwörungsnarrative zu COVID-19 wieder.“ Wir haben den Fehler transparent korrigiert.

+++ Böller, "Polenböller" oder Kugelbombe? +++

(10.01.24)

Feuerwerkskörper, Böller, "Polenböller" oder Kugelbombe - wann stimmt welcher Begriff? Zu einem Fall, bei dem ein 18-Jähriger in der Oberpfalz bei der Explosion eines Feuerwerkskörpers starb, haben wir in BR24-Inhalten auf der Webseite und auf Social Media von einem "Böller" beziehungsweise von einem "Polen-Böller" gesprochen. Ein Leser kontaktierte uns über die Kommentare mit dem Hinweis, dass der Begriff "Böller" für einen Feuerwerkskörper dieser Sprengkraft nicht korrekt sei.

Wir sind dem Hinweis nachgegangen und das Bayerische Landeskriminalamt bestätigte auf Nachfrage, dass es sich in diesem Fall aus der Oberpfalz tatsächlich um eine "Kugelbombe" gehandelt hatte. Solche Feuerwerkskörper würden umgangssprachlich auch "Polen-Böller" genannt. Wir haben die Begriffe in unserem Artikel transparent korrigiert und sprechen dort nun auch von einer Kugelbombe und einem Feuerwerkskörper. Unter dem Post auf Instagram haben wir transparent auf den Fehler hingewiesen.

+++ Warnstreiks - wer darf? +++

(05.12.23)

Vor neuen Verhandlungen für die Beschäftigen im Öffentlichen Dienst gibt es wieder Warnstreiks in Bayern. In einer früheren Version des Textes stand, dass auch Polizeibeamte ihre Arbeit für einen Tag niederlegen sollen. Das war ein Fehler, Polizeibeamte haben kein Streikrecht. Gemeint sind Angestellte der Polizei. Die Stelle ist entsprechend korrigiert und am Ende des Artikels haben wir die Korrektur transparent gemacht. Hintergründe zum Streikrecht haben die Kolleg/-innen der Tagesschau hier zusammengefasst.

An der Stelle: Danke an unseren User "HouseMD", der auf den Fehler aufmerksam machte.

+++ Kritik am Begriff "Geiselaustausch" +++

(23.11.23)

Auf X kritisierte Ex-Bild-Chefredakteur Johannes Boie die Verwendung des Begriffs "Geiselaustausch" in den Medien, insbesondere den öffentlich-rechtlichen Medien. Auch in der Überschrift eines BR24 Videos in der ARD Mediathek wurde dieser Begriff verwendet: "Hoffnung auf Feuerpause und Geiselaustausch" war die Formulierung, die ein Kollege gewählt hatte. Tatsächlich ist dieser Begriff falsch, denn er unterstellt der israelischen Regierung indirekt, sie hätte willkürlich unschuldige Palästinenser eingefangen, um sie für solche Fälle als Verhandlungsmasse zur Verfügung zu haben. Israel ist ein Rechtsstaat. Wer in Israel im Gefängnis sitzt, wurde vor einem Gericht für eine begangene Straftat zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Die meisten der jetzt freigelassenen Palästinenser waren bisher nur verhaftet, aber noch nicht verurteilt. Trotzdem verbietet es sich, mit falschen Begriffen wie "Geiselaustausch" zu hantieren. Wir haben direkt nach dem Hinweis von Johannes Boie die Überschrift über dem Video geändert. Jetzt heißt es: "Hoffnung auf Feuerpause und Geiselfreilassung".

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Ex-Bild-Chefredakteur Johannes Boie kritisiert den Begriff "Geiselaustausch"

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Die korrigierte Überschrift auf dem BR24 Video

+++ Kritik an Grafik im BR24 BayernTrend +++

(18.05.23)

Mit dem BR24-BayernTrend messen wir regelmäßig die politische Stimmung im Freistaat. Jetzt haben der Politologe Thorsten Faas auf Twitter, sowie der Medienjournalist Stefan Niggemeier in einem Artikel auf seiner Seite übermedien die Darstellung der Zufriedenheits-Werte von Politikerinnen und Politikern im jüngsten BR24-BayernTrend kritisiert .

Grundsätzlich gilt: Die Befragung zur Politikerzufriedenheit ist ein Standardinstrumentarium nicht nur in der deutschen Meinungsforschung, sondern global zur Messung der Popularität von Personen. Sie findet sich bei deutschlandweiten Umfragen im ARD DeutschlandTREND, im Politbarometer vom ZDF oder im Trendbarometer von forsa und eben auch bei Erhebungen auf Bundesländerebene wie dem BR24-BayernTrend. Die von uns verwendeten Grafiken werden dabei nicht vom Bayerischen Rundfunk erstellt, sondern von den Demoskopen bei Infratest dimap. Die Form der Darstellung ist dabei seit Jahren in der ARD standardisiert und unverändert. Auch im ARD-DeutschlandTrend der Tagesthemen und der grafischen Darstellung dieser Zahlen in der WELT werden die Zufriedenheitswerte der Politikerinnen und Politiker in der von uns verwendeten Weise dargestellt.

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Darstellungen "Politikerzufriedenheit"

Und auch bei diesen Politikerinnen und Politikern gibt es teils große Unterschiede beim Bekanntheitsgrad z.B. zwischen Boris Pistorius und Tino Chrupalla, oder zwischen Robert Habeck und Amira Mohamed Ali. Wichtig ist: in allen einordnenden Gesprächen bei BR24 im Netz, im TV und im Hörfunk haben wir immer wieder auf die Thematik der unterschiedlichen Bekanntheitsgrade hingewiesen. Auch in einem Tweet haben wir dies aufgegriffen und in einem Artikel auf unserer Website. Transparenz ist uns wichtig: Jeder kann den kompletten BR24-BayernTrend abrufen und einsehen und sich über die Methodik der Umfrage informieren.

Stefan Niggemeier schlägt in seinem Artikel andere Darstellungsformen bei der Präsentation der Politikerzufriedenheit vor. Diese Ideen haben wir mit den Demoskopen von Infratest dimap diskutiert. Das Ergebnis: Sowohl die vorgeschlagene Saldierung von positiven und negativen Urteilen als auch eine Um-Prozentuierung auf die Basis derjenigen, die die Politiker tatsächlich kennen, führt zu keiner anderen Platzierung von Markus Söder. Dass bei der Visualisierung von Umfragedaten im Fernsehen nur ein Teil von vorgegebenen Antwortkategorien, im vorliegenden Fall die positiven Urteile zu den Politikern, berücksichtigt wird, ist legitim, wenn wie in unserem Fall zugleich die anderen Antwortaspekte in der Sendung verbalisiert werden bzw. das von BR und infratest dimap zugänglich gemachte Gesamtmaterial entsprechend informiert.

Andreas Bachmann, BR-Wahlexperte und Leiter der Redaktion BR24-TV und Landesberichte

+++ "Dein Argument": BR24 greift Eure Argumente auf +++

(13.03.2023)

Uns ist der Austausch mit Euch/Ihnen - unserer Community - wichtig. Mit dem BR24 Projekt "Dein Argument" wollen wir den Dialog und das Community Management intensivieren.

Geschulte Redakteurinnen und Redakteure durchsuchen die Kommentarspalten nach Argumenten und Hinweisen, die neue und ergänzende Aspekte zu einem unserer Artikel beinhalten, konstruktive Kritik äußern oder Fragen stellen. Wenn etwa zentrale Fakten und Gegenargumente fehlen, wollen wir diese nach Prüfung in unsere Texte einfließen lassen. Wird die Stimmung in den Kommentarspalten dadurch konstruktiver? Werden unsere Artikel inhaltlich vielfältiger? Wir wollen es herausfinden: Das Projekt befindet sich zurzeit in einer Testphase. Bringt Euch/Bringen Sie sich gerne mit konstruktiven Kommentaren unter den Artikeln oder auf unseren Social-Media-Kanälen ein.

Und schreiben Sie mir gerne, wenn Sie Fragen haben zu diesem Projekt. Einfach eine Mail an Gudrun.Riedl@br.de.

+++ Wölfe im Schafspelz +++

(16.01.2023)

Es besteht eine besondere Dynamik zwischen dem Wolf und den Bayern: Die einen fürchten ihn, die anderen verteidigen ihn - aber viele wissen gar nicht, wie viele Artgenossen der Wolf im Freistaat überhaupt noch hat. BR24 berichtete am 16. Januar basierend auf einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa: Die Zahl der Wölfe in Bayern steige an, mindestens 26 seien es aktuell. Die BR-Redaktion Landwirtschaft und Umwelt kommt jedoch ins Zweifeln: Kann das stimmen? Ein Anruf beim Landesamt für Umwelt schafft Klarheit: Derzeit sind nur noch 23 Wölfe im Freistaat unterwegs. Hat da jemand Schäfchen gezählt anstatt Wölfe? Schließlich wird klar: Die dpa-Meldung bezieht drei Wölfe mit ein, die als Grenzgänger gelten und sich nicht dauerhaft in Bayern aufhalten. Wir haben unsere Angaben korrigiert und den Artikel mit einer Anmerkung versehen.

+++ Kunstschnee: Erwartbares Lob vom Seilbahnverband +++

(08.01.2022)

Wir haben zuletzt häufig und aus vielen Perspektiven rund ums Skifahren in Zeiten des Klimawandels berichtet - auf weißen Kunstschnee-Bändern durch grüne Hänge. Hier beispielsweise zuletzt mit vielen Zahlen und technischen Informationen.

Dieser Artikel erschien ursprünglich mit der Überschrift "Positive Bilanz: Kunstschnee rettet die Weihnachtsferien". Dabei wurde allerdings nicht deutlich, dass es sich dabei um die Einschätzung des Deutschen Seilbahnverbands handelt. Wir haben deshalb die Überschrift und den Teasertext am 09.01.2023 geändert. Ergänzt haben wir außerdem die Einschätzung des Tourismusexperten Jürgen Schmude.

+++ Fragt uns! Mitmischen live! +++

(16.11.2022)

Wer bestimmt, was im Programm läuft? Wie wird geprüft, ob alles korrekt ist? Wie groß ist der Einfluss der Politik? Am 16.11. war großer "Mitmischen!" Tag im BR. Bei BR24 lief da bereits seit Tagen ein Voting und am Tag selbst haben sich die Redaktionsleiter Ihren Fragen live gestellt.

Steffen Jenter in einer Radiosondersendung "Mittwochs um 11".

Gudrun Riedl fürs Digitale und Andreas Bachmann für BR24 TV im Stream von BR24 Live.

Danke fürs Mitmischen und Ihre Fragen!

+++ Wie wählen wir Themen aus? +++

(14.11..2022)

Haben Sie Fragen zu unserer Berichterstattung? Sie möchten beispielsweise wissen, wie wir sicherstellen, dass wir unabhängig berichten? Wie wir mit Fehlern umgehen? Darum ging es beim Aktionstag ,, "Mitmischen" auch in einem BR24live. Die Redaktionsleiter von BR24 Digital und TV, Gudrun Riedl und Andreas Bachmann, kamen mit Usern und Zuschauern ins Gespräch und standen Rede und Antwort.

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Sie haben bei uns mitgemischt am 16. November bei BR24

+++ Windräder vs. Katzen: Grafik gelöscht +++

(18.09.2022)

Was ist gefährlicher für die Vogelwelt? Windräder oder Katzen? Die Zahlen der Grafik sollten informieren und Lust darauf machen, sich die neueste Folge des Podcast #Dreimalbesser anzuhören: "Windenergie: Wie können wir sie besser nutzen?" Leider waren die Zahlen der Grafik nur geschätzt, sie ließen sich nicht verifizieren. Genau dazu gab es bereits im Juli bei BR24 Digital einen Faktenfuchs-Text. Auch ein Faktencheck-Video wurde Mitte August veröffentlicht.

Wir haben die Grafik wieder gelöscht und einen Korrektur-Tweet veröffentlicht. Danke Kim Tolliver für den Hinweis auf Twitter.

+++ Long Covid: Studienergebnisse irreführend dargestellt +++

(13.07.02022)

In einer Meldung auf BR24 Radio - die so auch auf www.br24.de verbreitet wurde - haben wir über Ergebnisse einer Studie zu Long Covid berichtet. Dabei wurde versäumt, auch die Ergebnisse der Kontrollgruppe zu melden. So wäre deutlich geworden, dass sowohl die große Mehrheit der nicht-erkrankten Studienteilnehmer (95 Prozent) als auch die große Mehrheit der untersuchten Long-Covid-Patienten (97 Prozent) im Vorjahr in vertragsärztlicher Behandlung waren. Wir haben die Meldung in unserem Archiv mit einem Korrekturhinweis versehen.

Danke u.a. an Dalibor Tobic (@robilad), der uns auf Twitter auf den Fehler aufmerksam machte.

+++ Überschrift völlig falsch +++

(08.04.2022)

In Tel Aviv sind bei einem Anschlag mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen, zahlreiche weitere wurden verletzt. Unser Korrespondent berichtete faktengenau - leider wurde bei der Umsetzung des Textes am frühen Morgen im Team eine falsche Überschrift formuliert. Hier war von einer Schießerei die Rede, was vor dem Hintergrund eines vermutlich terroristischen Hintergrunds völlig in die Irre führte. Wir werden in der Redaktion aufarbeiten, wie es passieren konnte, dass unsere Richtlinien und Abnahmen an der Stelle nicht funktioniert haben. Wir haben auch mit einem Vertreter der israelitischen Kultusgemeinde in München geredet und uns für den Fehler entschuldigt.

+++ "Vergiftetes" Paarklima bei Bienen: Wir haben ein wichtiges Detail ergänzt +++

(12.07.2022)

Wir hatten über eine wissenschaftliche Studie berichtet. Die Daten der Forscher legten nahe, dass der Einsatz eines Pilzmittels in der Landwirtschaft jahrelang dazu führte, dass weibliche Bienen ihre Männchen buchstäblich nicht mehr riechen konnten. Was im Artikel und im Posting auf BR24 Instagram fehlte: Die Zulassung für das Fungizid Fenbuconazol ist in der EU bereits am 30.4.2021 ausgelaufen. Als die Studie durchgeführt wurde, nämlich 2019 bis 2021, war es jedoch noch zugelassen. Wir haben die Korrektur in einem Hinweis am Ende des Artikels und auf Instagram transparent gemacht.

Danke an @stefanrothlehner, der uns auf Instagram auf den Fehler aufmerksam machte.

+++ BR24-Bild von Schulkindern, die Masken in die Luft werfen, löst Shitstorm aus +++

(22.März 2022)

Reporter Rudolf Heinz hat schon sehr viele konfliktträchtige Themen recherchiert. Auch zur Pandemie war er vom Start weg vor Ort. Auf dem niederbayerischen Gemüsehof beispielsweise, wo über 170 Erntehelfer sich in ihren Containern mit Corona infizierten. Rudolf Heinz war auch als erster BR24-Reporter vor Ort, als im oberpfälzischen Seubersdorf ein Mann ICE-Fahrgäste mit einem Messer angreift.

Am 21. März entfiel nun die Maskenpflicht für Kinder an Grundschulen in Bayern. So haben es CSU und Freie Wähler in der bayerischen Staatsregierung beschlossen. Rudolf Heinz ist zu einer kleinen Grundschule in der Oberpfalz aufgebrochen, um die Stimmung dort einzufangen - für die Abendschau im BR-Fernsehen und für BR24.

Wie kam es hier zu einem Shitstorm?

Heinz hatte zunächst die Kinder unter anderem dabei gefilmt, wie sie ihre Masken jubelnd in die Luft werfen. Danach wurden im Klassenzimmer wie vorgeschrieben PCR-Tests gemacht. Einer fiel positiv aus, weshalb die Kinder ihre Masken wieder aufsetzen mussten.

Die ganze Geschichte, das Auf und Ab von Freude und Ernüchterung, lief als Film in der BR Abendschau. Einen Ausschnitt, den mit den fröhlichen Kindern und fliegenden Masken, twitterte der Reporter:

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BR24-Reporter Rudolf Heinz vor einer Grundschule in der Oberpfalz

Die Erregung auf Twitter war massiv. Dem Reporter wurde vorgeworfen, dass die ganze Story inszeniert sei. Der Lehrkraft, dass sie Schüler manipuliere und gefährde. Der Schule, dass sie gar nicht existiere. Massive Beleidigungen, persönliche Verletzungen und haltlose Unterstellungen.

Was sagt Rudolf Heinz?

Der Reporter verweist darauf, dass es generell schwierig ist, an Schulen zu drehen. Eltern sollten einverstanden sein, auch Lehrer und natürlich ebenso die Kinder. Andererseits hat die Öffentlichkeit ein Interesse daran, zu sehen, was sich an unseren Schulen abspielt. Heinz war dazu von 6 Uhr früh bis zur ersten Pause um 10 Uhr an der Schule (die es wirklich gibt). Keine der Szenen, die er filmte, war inszeniert.

Trotzdem waren diese Bilder für einige zu viel: Pandemie und Krieg, die Nerven liegen im Moment blank. Sollten wir deshalb auf Berichte aus unseren Schulen verzichten, bestimmte Bilder nicht zeigen, nur weil sie polarisieren könnten?

Wir denken nicht. Unser Anspruch ist, zu zeigen, was ist.

Was Rudolf Heinz am meisten bekümmert: Dass auch Lehrerin und Schule den Shitstorm abbekamen, 30 Hassmails habe man erhalten. Hannelore Schönberger, Lehrkraft und Direktorin, tröstet den Reporter: "So ist die Zeit! Mich wirft das kurz vor meinem Ruhestand nicht aus der Bahn." Und: Sie bedankt sich für viele positiven Mitteilungen, denn die gab es auch.

Und Sie? Schreiben Sie mir gerne, wie Sie darüber denken. Wir diskutieren dann darüber in unserer Redaktion. Versprochen! gudrun.riedl[@br.de

Der Abendschau-Beitrag aus der Schule zum Nachschauen:

Keine Masken mehr im Unterricht für Grundschüler - wie fühlt sich das an?
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Keine Masken mehr im Unterricht für Grundschüler - wie fühlt sich das an?

+++ BR24-Nutzer sind jetzt "embedded Europäer" +++

(27.Oktober 2021)

Im Grunde sind alle Informationen europaweit immer nur ein zwei Klicks entfernt. Aber wer spricht schon fließend finnisch und kann dann auch noch sofort beurteilen, wie seriös die Quelle ist? BR24 ist jetzt Teil eines spannenden Projekts, das zumindest die Grenzen zwischen den öffentlich-rechtlichen Anbietern in der EU niederreißt. Jeder Projekt-Partner kann Artikel der anderen EU-Sender in die eigene Berichterstattung einbauen - verlässlich teilautomatisiert übersetzt und zielgenau dort, wo der Blick über die Grenze passt und eine tiefere Perspektive bietet.

Wie beurteilen Schweden selbst die Coronapolitik ihrer Regierung? Wie wird der Klimawandel in Grönland beschrieben, wenn man diese Info vor Ort bezieht? Ohne die "deutsche" Brille, quasi filterlos? Wie genau geht, erläutert Jana Heigl aus unserem #Faktenfuchs-Team hier.

Wir bei BR24 lieben das Projekt, weil es natürlich auch uns selbst journalistisch ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Wir können vielfältiger und detailreicher über Probleme und ihre Lösungen berichten, die keine Grenzen kennen. Eine erste Generalprobe wird die Klimakonferenz Ende Oktober in Glasgow. Achten Sie bitte auf die Boxen in unseren Artikeln dazu! Und schreiben Sie mir über Ihre Erfahrungen - an Gudrun.Riedl@br.de.

Noch viel tiefer drin ist übrigends mein Kollege Jonas Bedford-Strom, er ist Pate des Projekts im BR.

+++ BR24-#Faktenfuchs ist mehrsprachig

(10. Juni 2021) - Was stimmt? Was nicht? Das verbreiten wir jetzt in sechs Sprachen. Die Artikel der BR24-#faktenfuchs-Teams gibt es nicht mehr nur auf Deutsch, sondern übersetzt auch auf Englisch, Rumänisch, Italienisch, Türkisch, Arabisch und Bosnisch/Serbisch/Kroatisch. Warum machen wir das? Weil Gerüchte, Desinformation und Falschbehauptungen auch Menschen betreffen, die zugewandert sind und Deutsch nicht als Muttersprache haben. Auch die wollen wir erreichen, mit unseren Faktenchecks.

Mindestens bis zur Bundestagswahl im Herbst beantworten wir mehrsprachig Fragen, die nicht nur Deutsch Sprechende interessieren: Können Impfungen unfruchtbar machen? Schützen FFP2-Masken wirklich vor Viren? Kann ein mRNA-Impfstoff die DNA verändern? Oder: Wie schon jetzt im Netz versucht wird, die Bundestagswahl zu beeinflussen. Wie kamen wir drauf? Weil wir schon im März 2020 ein überaus erfolgreiches mehrsprachiges Angebot rund um Corona-Themen gestartet. haben und uns bei BR24 deswegen viele Dankschreiben erreicht haben.

Und hier gehts zum #faktenfuchs in vielen Sprachen.

+++ Die Nationalität von mutmaßlichen Straftätern nennen?

(09. Februar 2021) - Wir sind der Wahrheit verpflichtet, neutral und unvoreingenommen zu berichten, über alles Wichtige, das zur Wahrheitsfindung beitragen kann. Über alles Wichtige? Wir diskutieren, immer wieder leidenschaftlich, ob es wichtig ist zu wissen, dass der mutmaßliche Ladendieb Asylbewerber aus Libyen ist? Dass der mutmaßliche Mörder seiner Ehefrau ein deutscher Gutverdiener in ungekündigter Stellung ist, oder ein Mann mit inzwischen deutschem Pass, aufgewachsen im Afghanistan?

Wir könnten sagen: Wir richten uns ganz einfach nach dem, was die Behörden sagen, was die Polizei für richtig hält: Die Polizeimeldung über (mutmaßliche) "Täter auf frischer Tat ertappt" ist eine gute Quelle, die allgemein als verlässlich gilt, "Blaulicht" offiziell bestätigt, schwarz auf weiß, nur die Fakten. Verbreitet über die Polizeipressestellen, Nachrichten-Agenturen - aber auch über die Twitter-Accounts der Polizei selbst. Was da steht ist "draußen", öffentlich zugänglich, jeder der es wissen will, kann es wissen. Egal was wir schreiben. Warum noch lange diskutieren?

Weil "die Polizei", ebenso wie "die Medien" es sehr unterschiedlich hält. Von Bundesland zu Bundesland zu Bundesland, manchmal von Polizeidirektion zu Polizeidirektion abweichend. Das haben wir jetzt recherchiert, die BR-Datenjournalisten, gemeinsam mit den Datenexpertinnen des NDR. An die 1,5 Millionen Polizeimeldungen aus den Jahren 2014 bis 2020 haben wir durch die PCs gejagt. Ergebnis: Regional sehr große Unterschiede, wann und bei welchen Delikten die Polizei die Nationalität Tatverdächtiger nennt. Alle Fakten finden sie hier.

Bundeseinheitliche Regeln? Darauf konnte sich die Konferenz der Landes-Innenminister bisher nicht einigen. Bayern sagt, es komme "auf den Sachbezug einer Nationalität zur Tat an". Das heißt: Die Herkunft eines mutmaßlichen Täters hat etwas zu tun mit der Tat, kann helfen, zu erklären, warum und wie? "Berechtigtes öffentliches Interesse" ist ein Argument, das wir im Pressekodex finden, den Spielregeln, die sich deutsche Medienmacher selbst gegeben haben, an die sich aber nicht immer alle halten.

Weil wir in unserer Datenrecherche genau hinschauen, wie es die Polizei hält, nicht nur in Bayern, wollen wir hier sagen, wie wir es halten. Sie sollen wissen, woran sie mit uns sind:

Die Nationalität nennen: Unsere Leitplanken

Worauf kommt es uns an, wenn es im schnellen Tempo der Nachrichten darum geht, schnell zu entscheiden: Herkunft mutmaßlicher Straftäter nennen - oder nicht? Wir sind uns in der Redaktion genauso schnell einig geworden: Jeder Fall ist anders, wir müssen jedes Mal genau hinschauen und neu entscheiden. Es gibt keine einfachen für alle Fälle geltenden Regeln. Aber: Es gibt Leitplanken, die uns helfen, verantwortungsbewusst zu informieren: Nichts Wichtiges wegzulassen und trotzdem keine Vorurteile zu schüren.

Grundlage auch für uns ist der Pressekodex des Deutschen Presserates, ein eingetragener Verein, in dem sich zwei Verleger- und zwei Journalisten-Organisationen zusammengetan haben, um über die Standards unserer Journalisten-Branche zu wachen. Ein Gremium der freiwilligen Selbstkontrolle, das seine "Richtline 12.1. - Berichterstattung über Straftaten" nach den sexuellen Übergriffen auf der Kölner Domplatte während der Silvesternacht 2015/2016 neu formuliert hat:

In der Berichterstattung über Straftaten ist darauf zu achten, dass die Erwähnung der Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu ethnischen, religiösen oder anderen Minderheiten nicht zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung individuellen Fehlverhaltens führt. Die Zugehörigkeit soll in der Regel nicht erwähnt werden, es sei denn, es besteht ein begründetes öffentliches Interesse. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.

Nach der Silvesternacht 2015/2016, das war neuer Konsens, bestand "ein begründetes öffentliches Interesse" zu erfahren, dass die mutmaßlichen Straftäter fast ausschließlich junge Männer aus Nordafrika waren. In anderen Fällen, das bleibt Konsens, ist das anders. Immer aber gilt: Wir müssen jeden Einzelfall neu diskutieren.

Weil wir öffentlich-rechtlich sind, fühlen wir uns in besonderer Verantwortung. Wir wollen "individuelles Fehlverhalten" (Pressekodex) nicht "diskriminierend" verallgemeinern. Wir sind aber gleichzeitig der Meinung, dass Sie als mündiger Bürger das Recht haben, von uns umfassend informiert zu sein. Deshalb verallgemeinern wir nichts, unterschlagen aber auch nichts, das helfen könnte, den Fall besser zu beurteilen. Dazu kann gehören, die Nationalität, die Religion, die Herkunft des mutmaßlichen Täters zu nennen - oder auch nicht. Dazu gehört, die Tat einzuordnen, zum Beispiel mit Hilfe der Kriminalitäts-Statistik. Auch Nicht-Berichterstattung muss begründbar sein.

Für die tägliche Arbeit im Nachrichtengeschäft gibt es ein paar Leitfragen (für die Redaktion aufgeschrieben von den Kollegen des NDR), die uns helfen:

  • Wann berichten wir? Würden wir über die Tat auch berichten, wenn der Verdächtige keinen ausländischen Hintergrund hat?
  • Wann nennen wir die Nationalität? Ist es wichtig, zu wissen, dass der Täter Flüchtling ist? Um die Tat besser zu verstehen? Oder spielt es keine Rolle? Hat die Tat eine politische Diskussion ausgelöst, die über den Einzelfall hinausweist? Gibt es deshalb ein "besonderes öffentliches Interesse", Nationalität, Religion oder Migrationsstatus zu kennen?
  • Wann berichten wir nicht? Gibt es ein tatsächliches Interesse am Fall? Oder geht es eher um Sensationsberichterstattung, bei der wir nicht mitgehen wollen?

+++ Viruszahlen: Fehler bei der RKI-Daten-Kommunikation

(17. Januar 2021) - Auch in einem Corona-Newsletter informiert BR24 über den aktuellen Stand der Pandemie im Freistaat und in Deutschland. Die Daten werden automatisiert aktualisiert nach Zulieferung durch das RKI. Jetzt kam es dabei zu einem Aussetzer.

Murphys Law schlägt natürlich an einem Sonntagmorgen zu "Rechnet man die Regierungsbezirke zusammen, liegen die Zahlen in Bayern niedriger" - schreibt uns ein Nutzer des Coronavirus-Newsletters. Noch während der schnellen Telefonschalte mit unseren Datenspezialisten springt die Darstellung dann wie von Geisterhand wieder auf das korrekte Bild um.

Was war passiert?

Ein erster Hinweis unserer Profis: Gegen 10 Uhr findet ein automatisches "Aktivierungsintervall" statt zwischen unserem Newsletter und der Datenschnittstelle des Robert Koch-Instituts. Bei dieser Kommunikation lief vermutlich etwas falsch. Dazu passt, dass auf der Webseite des RKI zum selben Zeitpunkt eine Pausentafel geschaltet war (s. Screenshot). Die kurzeitig falsche Anzeige trat dabei nur innerhalb des automatisierten Newsletters auf - in Artikeln, Postings und im Coronavirus-Ticker von BR24 gab es die korrekten Zahlen.

BR24 war mit dem Problem an diesem Sonntagmorgen nicht alleine - auf Twitter gab es zahlreiche ähnliche Rückmeldungen.

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Datenupdate auf der Seite des Robert Koch Instituts

+++ Trauma "Superspreader"

(15. September 2020) - "Als Superspreader zu gelten ist ein absolutes Trauma" – schreibt uns Maja auf Youtube. Sie trifft damit wohl eine Ur-Angst in der Corona-Pandemie. Viele Infektionen verlaufen harmlos oder gar symptomlos – was, wenn ich viele Menschen anstecke?

Die Nase fühlt sich irgendwie "zu" an, der Kopf schmerzt: Alltagsbeschwerden, die in der Pandemie eine quälende Gedankenspirale in Gang setzen können. Bin ich womöglich prä- oder asymptomatisch? Brüte ich den Coronavirus aus? Soll ich die Einladung lieber absagen? Was, wenn ich mich nicht sofort testen lasse und dann über Tage hinweg mehrere Menschen anstecke und als "Superspreader" in den Fokus meiner Familie, Firma oder gar - wie die amerikanische Urlauberin in Garmisch-Partenkirchen - ins Blickfeld einer großen Öffentlichkeit gerate? Wenn sich dann hunderte in den Kommentarspalten aufregen und mein Verhalten verurteilen? Die juristischen Fragen haben wir versucht, in einem Faktenfuchs zu klären. Die Unsicherheit bei dem Thema geht aber viel tiefer.

In der BR24-Redaktion haben wir viel diskutiert und waren uns einig, vorsichtig umzugehen mit dem Begriff "Superspreader". Ja, das Phänomen ist Teil der Berichterstattung über das komplexe Infektionsgeschehen. Gefahren dürfen - auch sprachlich – nicht verharmlos oder beschönigt werden. Aber soweit möglich sollten wir immer genau erklären, um was es geht: Wir schreiben deshalb beispielsweise diese hervorgehobenen Erklärtexte in unseren Artikeln - die mit der vorangestellten Glühbirne 💡. Aber jenseits der Fakten muss klar sein: Es ist eine Krankheit. Ein Virus entzieht sich einer vollständigen Kontrolle – jeder von uns kann zum Überträger werden und andere anstecken. Das ist nur in seltensten Fällen "schuldhaft". Es geht darum, wachsam zu bleiben, die Gefahren genau zu benennen und das jeweils Mögliche tun, um Risiken zu verringern. Es geht nicht darum, unsere Mitmenschen zu verurteilen, sie auszugrenzen oder gar zu verhetzen.

Was haben Sie für Erfahrungen gemacht mit dem Coronavirus? Waren sie infiziert und haben womöglich andere angesteckt? Welche Tipps können sie uns geben für so eine Situation? Schreiben Sie mir gerne! Gudrun.Riedl@br24.de

+++ #Satzzeichen retten Sommerurlaub

(13. April 2020) - "Satzzeichen können Leben retten", sagt der Opa zum Enkel, der ihm schrieb: "Komm wir essen jetzt Opa". Dem Enkel kann man Komma-Setzung beibringen. Aber BR24?

Karl Freller, der Vizepräsident des Bayerischen Landtags, ist einer der ersten, der die Schlagzeile "Kommissionspräsidentin rät ab jetzt Sommerurlaub zu buchen" bei BR24 liest. Der frühere Lehrer und Journalist twittert um kurz vor 10 Uhr fröhlich: "Und wo setzt man jetzt das Komma lieber BR???" Günter Klein, Sportreporter beim Münchner Merkur, erkennt sofort, dass auch Freller nicht ganz komma-sicher ist. Er antwortet ihm auf Twitter: "Zwischen 'Komma' und 'lieber'". So ergab es sich am Ostersonntag zur Coronakrise, dass viele nicht auf Autobahnen im Stau standen, sondern Muße hatten, Lehrreiches, Erbauliches und auch Kritisches zu retweeten und zu twittern rund um das Thema Rechtschreibung bei BR24. Da jubelten nicht nur die Deutschlehrer, da freuten sich einfach alle - denn "Wer kennt es nicht, das Komma?"

Natürlich kennt man das Komma auch am Rundfunkplatz beim Münchner Hauptbahnhof. Dort werden die Nachrichten für alle Hörfunkwellen des BR geschrieben. Rund um die Uhr wird über diese Werkstatt auch BR24 mit topaktuellen Kurz-Nachrichten versorgt. So kam die Schlagzeile ohne Komma schnell ins Netz. Im Radio kein Problem, der Sprecher spricht ein Komma einfach mit, auch wenn es fehlt. Aber was tun mit dem Text im Netz? Nur die aktuellsten Top-News können bearbeitet werden. Was ins "Nachrichtenarchiv" rutscht via Radio, ist auch gegen nachträgliche Komma-Korrekturen erst einmal immun. An Ostern auch tagelang. Die Meldung wurde aber mittlerweile ausnahmsweise restauriert. Zu hören war das fehlende Komma am Ostersonntag eh nicht. Auch, weil die Schlagzeile fürs Netz im Radio gar nicht vorgelesen wird.

Mit Hilfe der Technik konnte das Komma dann doch noch gefunden werden: Im Nachrichtenarchiv ist der Ratschlag von der Leyens jetzt verständlich formuliert
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Im Nachrichtenarchiv ist die Schlagzeile jetzt korrekt mit Komma. Im Radio war alles eh tadellos.

Kommafehler entdeckt? Würde mich nicht wundern, denn auch ich habe jahrelang "fürs Sprechen" geschrieben: Für B5 aktuell und fürs Bayerische Fernsehen.

Gudrun Riedl, stellvertretende Leiterin BR24

+++ Wenn sich alles ändert – Arbeiten in der Coronakrise

(23. März 2020) - Kein Handgriff sitzt wie vorher. Auch digitale Sitzungen sind gefühlt immer fünf Minuten zu früh und voller Stör-Momente (Warum sehe ich nichts?! Kannst Du Dein Mikro stumm schalten?) Und: Die Arbeit geht zäh von der Hand, als kämpfe man gegen einen Widerstand. Sie, unsere Nutzer, sollen davon eigentlich gar nichts mitbekommen.

Der große, lebhafte Newsroom in München Freimann, den wir uns in normalen Zeiten teilen mit vielen Kollegen anderer aktueller Redaktionen und Einheiten, ist mittlerweile so leer wie sonst nur an Heilig Abend. Aber: Ein paar Kolleg/-innen vor Ort braucht es auch jetzt noch. Denn hier laufen wichtige Leitungen zusammen, kreuzen sich Info-Schienen, auf die wir auch in Krisenzeiten nicht verzichten können.

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BR24-Sitzung im Homeoffice

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Plötzlich still und leer: Im Newsroom von BR24

Daheim mussten sich viele einen Arbeitsplatz erst erkämpfen – der PC gehört jetzt der Mama oder dem Papa. Dafür kreuzen jetzt auch Kinder, Partner und Haustiere in BR24-Sitzungen auf. Schwieriger ist es für alle, die unterwegs arbeiten: Jetzt, wo wichtige und verlässliche und geprüfte Informationen so hilfreich und wichtig sind, heißt das Thema Nummer 1: Abstand halten, mindestens zwei Meter. Vorsicht – jeden Kontakt schützen und so gut es geht auch sich selbst. Wo immer möglich müssen Kommunikation, Recherche und Aufnahme "virenfrei = digital" laufen.

Keine Abstriche machen die Kollegen bei der der Tonqualität. Radioproduktionen daheim dürfen sich auch jetzt nicht anhören wie aus dem Abstellraum - dann lieber "undercover", wie es Reporter Andreas Wenleder vormacht.

Dabei möchten wir all denen danken, die uns jetzt stündlich über die BR24 App, im Web oder auf Social Media Plattformen neue Fragen und Informationen zur Entwicklung in Bayern schicken. Auch wenn wir nicht immer zeitnah antworten können: Wir gehen allem nach und sind sehr dankbar für Ihre Hinweise. Sie gehen in unsere Recherchen ein, schärfen unseren Blick auf die Krise oder sind oft einfach nur hilfreich.

Dankbar sind wir auch einmal mehr unseren Partnern hier im Haus. Mit Bayern 1 laden wir täglich den Podcast "Corona in Bayern" ins Netz, beim neuen mehrsprachigen Corona News-Ticker bilden wir mit Bayern 2 ein Team. Mit vielen anderen arbeiten wir schon immer im Team: B5 aktuell und Rundschau - um nur die engsten Partner zu nennen.

Wie gefallen Ihnen die neuen Angebote? Haben Sie Tipps fürs Arbeiten im Home-Office? Schreiben Sie mir!

Gudrun Riedl, stellvertretende Leiterin BR24

+++ Coronavirus: "Die Medien sind schuld"

(10. März 2020) - Das Coronavirus beherrscht längst unseren Alltag in Bayern. Sei es, dass wir direkt betroffen sind, weil Angehörige in Quarantäne müssen, oder weil wir täglich im Supermarkt an teils leeren Regalen vorbeigehen. Das Thema ist allgegenwärtig, sorgt bei vielen für Angst, bei manchen aber auch für Ärger und Wut.

Wer trägt Schuld daran? Das ist die Frage, die viele umtreibt. Der User "Elektrofreak" macht auf Youtube "die Medien" verantwortlich: "Ohne die Medien-Hysterie wäre das Virus nicht einmal jemandem aufgefallen" schreibt er auf BR24 Youtube unter einem Video, das Informationen der Behörden und Recherchen in den Regionen Bayerns zusammenfasst. Wir hören und lesen das häufig: Das Virus sei ja gar nicht so schlimm, erst die Berichterstattung schaffe ein Klima der Angst und der Übertreibung. Die Kritik wird geäußert, obwohl die Ausbreitung des Coronavirus in einem Land begann, das keine freie Berichterstattung kennt, das es zuerst mit Verschweigen und Untertreiben versucht hat: China.

Es gibt aber auch die genau entgegengesetzte Argumentation: Medien würden die Gefahr verharmlosen. Stefan K. beispielsweise schreibt unter einer Video-Zeitreise zur Kubakrise, auch damals kam es zu Hamsterkäufen: "Die Medien wurden damals schon als Beruhigungspille fürs Volk missbraucht."

Wie berichten wir bei BR24? Wir setzen uns täglich kritisch mit allen Aspekten auseinander und lesen natürlich Ihre Kommentare. Unser Ziel: So viele Informationen wie möglich und notwendig, Fakten checken, Übersicht schaffen für Sie, für die Menschen in Bayern.

Auch die Form der Darstellung ist wichtig. Warum haben wir beispielsweise einen Ticker im Angebot, der die neuesten Informationen bündelt? Hier zeigt die Erfahrung: Unser Nutzer/-innen wollen sich die Informationen nicht zusammensuchen, ein Ticker bietet die Möglichkeit, sich selbst nach Bedarf und persönlichem Zeitbudget auf Stand zu bringen. Aber auch hier gilt: Konzentration auf das Wichtigste, auf Aufklärung und Augenmaß.

Was wir aber auch wahrnehmen: Es sind die ganz alltäglichen Fragen, die umtreiben. Soll ich einen Vorrat anlegen? Welche Hygiene-Maßnahmen sind sinnvoll? Auch diese Informationen bündeln wir.

Was meinen Sie? Wo können wir etwas besser machen? Schreiben Sie mir!

Gudrun Riedl, stellvertretende Leiterin BR24

💡 Worüber wir in der Redaktion diskutieren

Sie sollen wissen, worüber wir in der Redaktion diskutieren, wie wir auf Ihre Kritik, Ihr Lob, Ihre Fragen reagieren. Auf Fragen, warum wir über etwas berichten - und wie wir berichten. Zum Beispiel über alles, was mit dem Coronavirus zu tun hat. Die Folgen, die Gefahren. Wie Informieren wir am besten, sachlich und ohne Panik zu schüren. Gründlich und ohne zu Verharmlosen.

Wolfgang Vichtl. BR24. Redaktionsleiter

Ihre Meinung interessiert uns. Haben Sie Fragen, Anmerkungen, Kritik? feedback@br24.de

+++ Warum wir über die Vorgänge am Gymnasium Lauingen berichten

(27. Januar 2020) - In einem Brief haben Oberstufenschüler des Albertus-Gymnasiums in Lauingen die Berichterstattung des Bayerischen Rundfunks über Grenzüberschreitungen durch Lehrer kritisiert. Sie sagen, die Meinung einzelner Schüler könne nicht stellvertretend als Meinung der ganzen Schule dargestellt werden. Die Schüler machen sich Sorgen sich um den guten Ruf der Schule und bitten darum, nicht vorschnell zu urteilen. Warum haben wir berichtet?

Vor Wochen hat uns ein Psychotherapeut informiert, dass sich in seiner Praxis Fälle häuften, wonach Schüler/innen und ehemalige Schüler/innen massiv unter Vorfällen an ihrem Gymnasium litten. Einige haben sich darüber auch bei der Schulleitung beschwert, wollten die Probleme schulintern lösen. Sie fühlten sich mit ihren Beschwerden von den jeweils Verantwortlichen an der Schule aber nicht ernst genommen und haben deshalb den Weg an die Öffentlichkeit gesucht. So haben wir von den Problemen erfahren und zu recherchieren begonnen. Wir haben mit den Betroffenen und weiteren (Ex-)Schülerinnen und -Schülern gesprochen, um uns ein möglichst vollständiges Bild zu machen. Uns wurden Chat-Protokolle sowie ein sehr persönlicher Brief an eine minderjährige Schülerin übergeben. Unsere Informant/innen haben ihre Erlebnisse mit schriftlichen Erklärungen untermauert, die wir vor Gericht an Eides statt vorlegen können.

Anschließend haben wir wiederholt das Gespräch mit den Verantwortlichen am Albertus-Gymnasium in Lauingen gesucht. Wir haben Eltern und Lehrern gefragt, um ihre - vielleicht eine andere - Sicht auf die Vorwürfe zu bekommen. Unser Wunsch nach einem persönlichen, gerne auch vertraulichen Gespräch wurde von der Schulleiterin leider nicht erfüllt. Gerne hätten wir erfahren, wie sich etwa die Schulleitung oder Vertrauenslehrer die Anschuldigungen erklären können. Seitens der Schule blieb es bei der Stellungnahme, dass man sich "für eine konsequente Aufklärung in dieser Sache einsetzen" wolle.

Wir sind und waren uns während der ganzen Recherche unserer besonderen Verantwortung bewusst, sind sorgfältig allen Hinweisen nachgegangen, haben Betroffene mit den Vorwürfen konfrontiert, haben ihnen Zeit gelassen, zu reagieren.

Das vorliegende Material, ein Brief, Chatverläufe und die Schilderungen der ehemaligen Schülerinnen und Schüler sind allerdings von einer derartigen Massivität, dass wir uns entschieden haben zu veröffentlichen.

Die Fragen, die sich daraus ergeben, sind relevant nicht nur für das Miteinander von Lehrern und Schülern am Albertus-Gymnasium in Lauingen. Die Reaktionen zeigen uns: Viele - Lehrer, Schülerinnen und Schüler, Eltern - fragen sich: Wie weit dürfen Lehrer zum Beispiel in Chats in sozialen Netzwerken mit Schülerinnen oder Schülern gehen?

Übrigens: Dass das Klima am Lauinger Albertus-Gymnasium insgesamt gut und der Umgang mit Lehrern familiär ist, räumt auch der Psychotherapeut ein, der sich an uns gewandt hat. Auch das verschweigen wir nicht, Sie können es nachlesen.

Josef Böck, Leiter BR-Studio Schwaben

💡 Unser Auftrag: Informieren, sachlich, ausgewogen

Unser Auftrag ist klar im Gesetz geregelt und durch das Bundesverfassungsgericht eindeutig beschrieben, zuletzt im Juli 2018. Die Verfassungsrichter stellen fest: Wir alle werden im Netz mit Informationen geflutet, Informationen, die das Trennen von Fakten und Meinung, von Inhalt und Werbung immer schwerer machen, weil der Nutzer selbst sortieren muss, welche der vielen Quellen er für glaubwürdig hält - und welche nicht. Deshalb ...

"... wächst die Bedeutung der dem beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk obliegenden Aufgabe, durch authentische, sorgfältige recherchierte Informationen, die Fakten und Meinungen auseinanderhalten, die Wirklichkeit nicht verzerrt darzustellen und das Sensationelle nicht in den Vordergrund zu rücken, vielmehr ein vielfaltssicherndes und Orientierungshilfe bietendes Gegengewicht zu bilden." Aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts

+++ Die Nationalität von mutmaßlichen Straftätern nennen?

(16. Dezember 2019) - Warum haben wir im Fall des in Augsburg getöteten Feuerwehrmannes die Staatsangehörigkeit der Hauptverdächtigen genannt? Warum haben wir sie nicht sofort nach Bekanntwerden des Falles genannt? Kritische Fragen, die uns gestellt wurden. Wir haben uns die Antworten darauf nicht leicht gemacht.

Zur Frage: Warum nicht sofort? Die Antwort: Weil wir es nicht sicher wussten, weil wir den Fakten verpflichtet sind, verifizierten Fakten! Auch wenn bei "Social Media" "Augenzeugenberichte" kursierten (die sich später als falsch herausstellten) - unsere Aufgabe ist es, die bekannten Fakten zu checken und nur zu veröffentlichen, wenn wir ausreichend sicher sind, dass sie stimmen. Zum Beispiel, weil sie die Polizei bestätigt. Die hatte sich in diesem Fall Zeit genommen, aus guten Gründen: sie wollte die Verdächtigen fassen, die Fahndung nicht gefährden durch verfrühte Veröffentlichungen. Die Fahnder sind deswegen harsch kritisiert worden, mussten einen shitstorm auf Facebook und Twitter aushalten. Wir haben darüber berichtet - und erklärt, warum die Polizei nicht öffentlich gefahndet hat.

Warum haben wir die Staatsangehörigkeiten genannt, als sie von der Polizei bestätigt wurden? Weil es unserer Ansicht nach im öffentlichen Interesse war, zu erfahren: Es waren: deutsche Staatsbürger, teils mit mehreren Staatsbürgerschaften, ein EU-Bürger. Keine Flüchtlinge, in Deutschland geboren, aber mit Migrationshintergrund. Komplexe Wahrheiten, die keine einfachen Schlüsse erlauben. Wie kann das sein - ein Deutscher mit türkischer und libanesischer Staatsangehörigkeit? Auch das haben wir erklärt, weil auch das zur ganzen Wahrheit gehört. Und: Wir haben in der Redaktion diskutiert, warum wir informiert haben, wie wir informiert haben. Was uns dabei bewegt hat? Die Regeln, die wir uns für solche Fälle gegeben haben, Sie können wir ein par Zeilen weiter nachlesen. Waren wir bei jedem Detail komplett einer Meinung? Nein, waren wir nicht - und haben es öffentlich diskutiert, zum Beispiel im Podcast "1 Thema, 3 Köpfe: Deutscher mit drei Pässen?!? Soll man die Nationalität von Straftätern nennen?", den Sie im BR-Podcast-Center finden.

Die Nationalität nennen: Unsere Leitplanken

Wie halten wir es grundsätzlich? Worauf kommt es uns an, wenn es im schnellen Tempo der Nachrichten darauf ankommt, schnell zu entscheiden: Herkunft mutmaßlicher Straftäter nennen - oder nicht? Wir haben das breit, auch kontrovers diskutiert. Ergebnis: Es gibt keine einfachen für alle Fälle geltenden Regeln. Aber: Es gibt Leitplanken, die uns helfen, verantwortungsbewusst zu entscheiden: Nichts Wichtiges wegzulassen und trotzdem keine Vorurteile zu schüren.

Grundlage auch für uns ist der Pressekodex des Deutschen Presserates, ein eingetragener Verein, in dem sich zwei Verleger- und zwei Journalisten-Organisationen zusammengetan haben, um über die Standards unserer Journalisten-Branche zu wachen. Ein Gremium der freiwilligen Selbstkontrolle, das seine "Richtline 12.1. - Berichterstattung über Straftaten" nach den sexuellen Übergriffen auf der Kölner Domplatte während der Silvesternacht 2015/2016 neu formuliert hat:

In der Berichterstattung über Straftaten ist darauf zu achten, dass die Erwähnung der Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu ethnischen, religiösen oder anderen Minderheiten nicht zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung individuellen Fehlverhaltens führt. Die Zugehörigkeit soll in der Regel nicht erwähnt werden, es sei denn, es besteht ein begründetes öffentliches Interesse. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.

Nach der Silvesternacht 2015/2016 bestand "ein begründetes öffentliches Interesse" zu erfahren, dass die mutmaßlichen Straftäter fast ausschließlich junge Männer aus Nordafrika waren. In anderen Fällen ist das anders. Immer gilt: Wir müssen jeden Einzelfall neu diskutieren.

Weil wir öffentlich-rechtlich sind, fühlen wir uns in besonderer Verantwortung. Wir wollen "individuelles Fehlverhalten" (Pressekodex) nicht "diskriminierend" verallgemeinern. Wir sind aber gleichzeitig der Meinung, dass Sie als mündiger Bürger das recht haben, von uns umfassend informiert zu sein. Deshalb verallgemeinern wir nichts, unterschlagen aber auch nichts, das helfen könnte, den Fall besser zu beurteilen. Dazu kann gehören, die Nationalität, die Religion, die Herkunft des mutmaßlichen Täters zu nennen - oder auch nicht. Dazu gehört, die Tat einzuordnen, zum Beispiel mit Hilfe der Kriminalitäts-Statistik. Auch Nicht-Berichterstattung muss begründbar sein.

Für die tägliche Arbeit im Nachrichtengeschäft gibt es ein paar Leitfragen (für die Redaktion aufgeschrieben von den Kollegen des NDR), die uns helfen:

  • Wann berichten wir? Würden wir über die Tat auch berichten, wenn der Verdächtige keinen ausländischen Hintergrund hat?
  • Wann nennen wir die Nationalität? Ist es wichtig, zu wissen, dass der Täter Flüchtling ist? Um die Tat besser zu verstehen? Oder spielt es keine Rolle? Hat die Tat eine politische Diskussion ausgelöst, die über den Einzelfall hinausweist? Gibt es deshalb ein "besonderes öffentliches Interesse", Nationalität, Religion oder Migrationsstatus zu kennen?
  • Wann berichten wir nicht? Gibt es ein tatsächliches Interesse am Fall? Oder geht es eher um Sensationsberichterstattung, bei der wir nicht mitgehen wollen?

Jetzt kennen Sie unseren Kurs. Ihre Meinung? Gerne in den Kommentaren (unten) oder an: feedback@br24.de

💡 Kann passieren: Wie wir "Feler" korrigieren

Mehr als 100 Inhalte - im Schnitt - jeden Tag, so umfassend informiert Sie BR24, rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Da rutscht leider auch mal was durch. Wir ärgern uns dann selbst am meisten. Fehler korrigieren wir - selbstverständlich und so schnell wie möglich. Und wir informieren darüber - hier: unsere Korrekturen, auch auf dieser Seite.

Wolfgang Vichtl. BR24. Redaktionsleiter

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+++ "Offene Kassen" und die neue Bonpflicht

(5. Januar 2020) - Seit dem 1. Januar müssen Händler einen Bon ausgeben. Das hat uns bereits zum Jahreswechsel in einem Faktencheck beschäftigt. Auf BR24-Facebook kam dann gleich noch eine interessante Diskussion dazu: Die Bon-Regelung gilt nämlich nur für elektronische Kassen und nicht für die sogenannten offenen Kassen. Diese werden teils noch auf Jahrmärkten oder auch auf dem Münchner Viktualienmarkt genutzt: Kassen oder Schubladen aus Holz, Blech oder Plastik, mit denen die Einnahmen nicht digital erfasst werden. Die Händler müssen hier lediglich am Ende des Tages abrechnen und die Tageseinnahmen festhalten (Paragraph 146 der Abgabenordnung). In einem Filmbeitrag wurde das nicht explizit erklärt und festgehalten - was für Diskussionen auf BR24 Facebook sorgte, wo wir den Beitrag geteilt hatten. Danke an unsere User, die das sofort bemerkt und uns informiert haben!

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+++ Namen müssen stimmen

(4. Januar 2020) - Keine Diskussion, auch wenn das Rechtschreibprogramm stur etwas anderes behauptet, weil es bei "Strohm" an Spannung denkt - und deshalb "Strom" schreibt. Der evangelische Landesbischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschlands (EKD) heißt Heinrich Bedford-Strohm - das wissen wir, schreiben es eigentlich immer richtig - und jetzt auch in diesem Artikel. Danke für den schnellen Hinweis! Und noch ein falscher Name hat sich zum Start ins neue Jahr eingeschlichen: Nicht Luise sondern Ilse Neubauer heißt die Schauspielerin, die gemeinsam mit der großartigen Veronika Fitz in der BR-Serie "Die Hausmeisterin" spielte. Auch hier konnten wir schnell korrigieren: Danke für den Hinweis.

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💡 Qualitätsjournalismus - was wir darunter verstehen

Das Bundesverfassungsgericht stellt hohe Ansprüche an uns, denen wir auch im Nachrichtenalltag gerecht werden wollen. Wir richten uns nach klaren Qualitätsstandards, auch wenn es schnell gehen muss.

Nachrichten, vor allem "Breaking News": Nie ohne zwei zuverlässige Quellen. Was "raus" geht bei BR24 haben immer mindestens vier Augen gesehen - und geprüft. Wir machen unsere Quellen transparent, verlinken auf Studien, aus denen wir zitieren, auch wenn wir der Meinung sind "stimmt so" - Sie sollen selbst prüfen und sich Ihre eigene Meinung bilden können. Nachricht und Kommentar trennen wir strikt - und deutlich sichtbar. Wir informieren ausgewogen: So sieht es die eine Seite, so die andere.

+++ Falsches Bild von Fritz von Weizsäcker

(20. November 2019) - Im Artikel über die Ermordung von Fritz von Weizsäcker, Sohn des Ex-Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, haben wir zunächst ein Foto verwendet, das nicht ihn, sondern einen bekannten Berliner Lichtdesigner zeigt, der ihm entfernt ähnlich sieht. Das Bild war falsch beschriftet. Auch andere Medien haben es nach Bekanntwerden der tragischen Nachricht zunächst veröffentlicht. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.

💡 NewsGuard: Vertrauensbeweis für BR24!

(10. Juni 2019) - Wir freuen uns, über viele grüne NewsGuard-Häkchen, die bedeuten: BR24 können Sie vertrauen. BR24.de und br.de erfüllen „alle grundlegenden Anforderungen an Glaubwürdigkeit und Transparenz“, bescheinigt uns „NewsGuard“, ein Start-Up nach US-Vorbild, das sich in der Debatte um Fake-News als „Wächter der Glaubwürdigkeit“ versteht.

„NewsGuard“ hat alle wichtigen deutschen Online-Nachrichten-Angebote gecheckt. Das Ergebnis für BR24: Wir haben uns alle grünen Häkchen verdient, die das NewsGuard-Glaubwürdigkeits-Siegel hergibt: Höchste Punktzahl. Ein eindeutiger Vertrauensbeweis – Vertrauen allerdings, das wir uns immer wieder neu erarbeiten müssen.

„NewsGuard“ prüft regelmäßig nach, ob wir dranbleiben, ob wir die Kriterien weiter erfüllen. In Sachen Glaubwürdigkeit: „Klare Unterscheidung zwischen Nachricht und Meinung“, aber eben auch: Ehrliche Korrekturen. Machen wir - an dieser Stelle. In Sachen Transparenz: Machen wir auch. Wir informieren, wer bei BR24 schreibt, mit welcher Expertise. Wir wollen "Gesicht zeigen", die Expert/innen des BR stehen für Qualität - die können was und wissen viel. Und natürlich sind wir immer für Sie erreichbar: feedback@br24.de

+++ Resistente Keime und die Rolle der Tiermast

(23. Oktober 2019) - In einem #FragBR24 Video über die Gefahren resistenter Keime haben wir durch eine Formulierung den Eindruck erweckt, als würden Nutztiere zur Mast weiter routinemäßig leistungsfördernde Antibiotika erhalten. Das ist jedoch seit längerem verboten. Richtig ist, dass kranke Tiere behandelt werden und Puten beispielsweise sowie Hühner in der Tat häufig Antibiotika erhalten.

+++ Verbot von Luftballons?

(12. September 2019) - Auch auf BR24 Facebook wird das Thema sehr lebhaft diskutiert: Soll man bei allen größeren und kleinen Festen gasgefüllte Luftballons in den Himmel steigen lassen? Auch wenn Vögel und andere Wildtiere die Fetzen dann fressen und die Natur leidet? Die Frage ist berechtigt - falsch war die Behauptung, die Grünen hätten ein generelles Verbot von Luftballons gefordert. Wir haben unsere Schlagzeile - die sich auf einer Agenturmeldung stützte - korrigiert. Richtig ist, dass grüne Politiker eine Diskussion darüber angestoßen haben, ob man bei jeder Gelegenheit solche gasgefüllten Luftballons steigen lassen sollte.

+++ Nur eine Legende? Kasse zahlt Omas Medizin nicht?!

(13. Juni 2019) - Es war ein BR24-Thema, das "das Netz bewegt" hat: Altersarmut bei Frauen. Bayernweit recherchiert, die Ursachen, was Frauen dagegen tun können. Information und konstruktive Lebenshilfe. Wir haben viel Lob dafür bekommen, viel Echo im Netz. Eine Userin schrieb uns eine besonders traurige Geschichte:

"In der Apotheke stand eine ältere Dame und fragte, ob sie das verschriebene Medikament (60€) in Raten abzahlen kann, sie hatte ein Privatrezept erhalten, weil die Kasse die Kosten nicht mehr übernimmt. Sie habe sonst kein Geld mehr für den Monat zum Leben." Userin Realistin1 auf BR24.de

Wir haben das veröffentlicht, jeder kennt jemanden, der so eine ähnliche Geschichte schon mal gehört hat - muss also stimmen. Wirklich? Obwohl die Geschichte jeder kennt, kennen wir niemanden, der jemanden kennt, der sie selbst erlebt hat. Unser Gesundheitsexperte Nikolaus Nützel allerdings kannte das Problem: Wir sind offenbar einer "Urban Legend" aufgesessen, unglaublich, aber deswegen noch lange nicht wahr. Gern verbreitet und von interessierter Seite auch missbraucht für unlautere Zwecke: Sozialstaats-Bashing. Gut, dass wir Experten wie den Kollegen Nützel haben, aus der BR-Redaktion Wirtschaft und Soziales. Er hat erklärt, wie es wirklich ist, dass medizinisch notwendige Medikamente von der Kasse weiter bezahlt werden. Wir konnten also geraderücken, was korrekt zitiert, aber inhaltlich nicht richtig war. Richtig ist, was uns Nützel danach in einem Artikel der Rubrik #Faktenfuchs schreibt. Seine Antwort ist differenziert: Die Kassen zahlen. Tatsache ist allerdings auch, dass die Selbstbeteiligung der Patienten an Arzneien in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Hier die ausführliche Antwort auf die Frage: "Zahlen Krankenkassen notwendige Medikamente nicht mehr?"

Ist Ihnen etwas aufgefallen, das wir nochmal prüfen sollten? Schreiben Sie's uns: feedback@br24.de

+++ Kohlenstoffdioxid oder Kohlenstoff?

(23. Juli 2019) - In einem #Faktenfuchs zur Frage, wie menschengemachtes CO2 den Klimawandel beeinflusst, verwechselten wir in einem Absatz CO2 mit C (Kohlenstoff). In der verlinkten Quelle stand es richtig. Ein BR24-Nutzer hat's bemerkt. Danke! Wir haben es korrigiert.

+++ Wie hoch ist die Sterblichkeitsrate bei Kälbern in der Viehzucht?

(19. Juli 2019) - "Rund 14 Prozent" aller Kälber sterben "normalerweise" während der Aufzucht, stand in unserem Artikel über die Antwort der Bayerischen Staatsregierung auf Anfragen der SPD-Landtagsfraktion. Wir haben diese Zahl wenig später nach unten korrigiert, auf "rund 10 Prozent". Die Zahlen sollen helfen, zu vergleichen. In den Ställen des Allgäuer Kälber-Züchter, der Anlass des beschriebenen Skandals ist, sind in den letzten beiden Jahren jeweils ein Viertel (25 Prozent) aller Tiere verendet.

14 Prozent tote Kälber im "Normalbetrieb"? Oder doch "nur" 10 Prozent? Beide Zahlen haben viele erstaunt und oft auch empört. Was stimmt? Richtiger - weil aktueller - ist die Zahl 10 Prozent. Sie steht im Milchreport der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft 2017. "14 Prozent" ist die ältere Zahl, ebenfalls von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft veröffentlicht, in ihrer Schriftenreihe aus dem Jahr 2005 (In der Einleitung: "Die Mortalitätsrate der in Bayern neu geborenen Kälber liegt derzeit bei mehr als 14% mit steigender Tendenz"). Basis der Prognose - "steigend" hat sich erfreulicherweise nicht bestätigt - waren die Zahlen der Jahre 1999 bis 2004. Als wir die neuere Studie recherchiert hatten, haben wir die neuen Zahlen auf Basis der "Mortalitätsraten" Jahre 2010 bis 2017 verwendet.

+++ Prozent? Promille!

(28. Juni 2019) - Im Artikel "Ewiger Verkehrsstreit mit Tirol" ging es auch darum, was die Bahnstrecke für den Brenner-Nordzulauf den Lokomotiven der Güterzüge zumutet: "Die Züge sollen (...) auf einer maximalen Steigung von 12,5 Prozent fahren können", haben wir in der allerersten Version des Artikels geschrieben. Das schafft kein Zug. Nüchtern betrachtet ist uns da die Promillegrenze schwer verrutscht. Richtig ist: "12,5 Promille". Danke an Herrn E. aus Puchheim. Ihm ist es aufgefallen.

+++ Wie „schwer“ sind „leichte Motorräder“?

(22. Juni 2019) - Christian (@thinkdiff83) macht uns auf Twitter aufmerksam, die Älteren in der BR24-Redaktion („3er"-Führerschein vor 1980 gemacht) haben es auch gemerkt: Wir hatten ein irreführendes Foto beim Artikel, in dem es um den Vorschlag von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ging, Autofahrern künftig das Führen von leichten Motorrädern ohne zusätzlichen Führerschein zu erlauben, nur mit dem Führerschein Klasse B. Wir hatten eine schwere Maschine gezeigt, mindestens 800 Kubik – für die auch künftig ein Motorrad-Führerschein Pflicht bleibt. „Leichte Motorräder“ aber heißt: „125er“ mit maximal 15 PS. Mit dem alten Autoführerschein (damals: 3er-Führerschein) darf man diese Motorräder - oft sind es Motorroller - bis heute fahren. Scheuer will das jetzt auch Jüngeren erlauben. Wir haben die Fotos ausgetauscht. Jetzt fährt da eine 125er durchs Bild.

+++ Grenzkontrollen rechtswidrig? Noch ungeklärt!

(23. Mai 2019) - Bayerns Grenzkontrollen verstoßen gegen EU- und Verfassungsrecht, hat Henrike Hahn als Grünen-Kandidatin für die Europawahl gesagt, in der BR-Wahlarena am 22. Mai 2019. Ähnlich wie der FDP-Kandidat Phil Hackemann in der ersten BR-Wahlarena in Passau. Wir haben das geprüft, im BR24-#faktenfuchs.

"Grenzschutz ist Bundessache" haben wir in der ersten Version korrekt zitiert, und zwar ein Gutachten der Staatsrechtler Prof. Thorsten Kingreen (Universität Regensburg) und Prof. Sophie Schönberger (Düsseldorf). Das Gutachten ist für die Grünen im Bayerischen Landtag Grundlage für eine Klage vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof. Das Urteil steht noch aus.

Deshalb ist die Frage noch nicht in letzter Instanz geklärt, ob bayerische Polizisten an der bayerisch-österreichischen Grenz auch künftig so kontrollieren dürfen wie im Moment. Seit letztem Sommer berufen sie sich auf eine Absprache der zuständigen Behörden mit dem Ziel, alle geltenden Gesetze ausreichend zu berücksichtigen. In dieser Vereinbarung steht: "Eine Grenzkontrolle in diesem Zusammenhang kann auf Anforderung oder mit Zustimmung der Bundespolizei auch durch die Bayerische Polizei erfolgen. Die Durchführung dieser Grenzkontrollen erfolgt eigenständig, nach den Maßgaben der Bundespolizei."

Die Sache ist also nicht so klar, wie wir es in unserer ersten Einschätzung wiedergegeben haben. Wir haben das ergänzt und geben damit alle Ansichten korrekt wieder. Während FDP und GRÜNE die momentane Praxis für rechtswidrig halten, hält sie die CSU für rechtens. Entscheiden, wer Recht bekommt, wird der Bayerische Verfassungsgerichtshof.

+++ Knapp daneben: Fulda bleibt in Hessen!

(29. April 2019) - Im Artikel "Wie andere Bundesländer gegen Lichtverschmutzung vorgehen" haben wir Fulda in die nicht mehr so ganz "neuen Bundesländer" verlegt, nach Thüringen und damit kurz zur "ostdeutschen Stadt" gemacht. Wenige Kilometer, die aber einen Unterschied machen. Fulda ist, war und bleibt hessisch, auch bei BR24. Versprochen.

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