BR-BayernTrend zur Europawahl - CSU bei 41 Prozent
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BayernTrend zur Europawahl: CSU bei 41 Prozent

Gut zwei Monate vor der Europawahl bekäme die CSU laut dem BR-BayernTrend 41 Prozent - und würde damit ähnlich abschneiden wie 2014. Zweitstärkste Kraft im Freistaat wären aktuell die Grünen (19 %), gefolgt von der SPD (12 %) und AfD (10 %).

Bei der Europawahl im Mai zeichnet sich für die CSU gegenwärtig ein vergleichbares Ergebnis ab wie bei der Wahl des Europaparlaments vor fünf Jahren - und damit anders als bei der Bundestags- und der Landtagswahl wieder ein Resultat über der 40-Prozent-Marke. Das geht aus dem aktuellen BR-BayernTrend hervor. Wenn schon am Sonntag gewählt würde, bekämen die Christsozialen demnach derzeit 41 Prozent im Freistaat.

Bei der Europawahl 2014 war die CSU um 7,6 Prozentpunkte auf 40,5 Prozent eingebrochen. Dieses Mal stellen die Christsozialen mit Manfred Weber den gemeinsamen Spitzenkandidaten der Unionsparteien und sogar der gesamten konservativen Europäischen Volkspartei. Der Niederbayer gilt als aussichtsreicher Anwärter für die Nachfolge von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Die CSU hofft daher auf einen starken "Weber-Effekt".

Grüne setzen Höhenflug fort

Die Grünen, die bei der Landtagswahl im Herbst 2018 zur zweitstärksten Partei in Bayern aufstiegen, könnten auch bei der Europawahl Rang zwei hinter der CSU erreichen: Der BayernTrend sieht sie aktuell bei 19 Prozent (2014: 12,1 Prozent). Dahinter käme mit zwölf Prozent die SPD, die vor fünf Jahren noch 20,1 Prozent der Stimmen in Bayern erhielt.

AfD viertstärkste Kraft in Bayern

Für die AfD würden momentan zehn Prozent der Wähler stimmen (2014: 8,1 Prozent). Auch Freie Wähler und FDP lägen derzeit mit jeweils fünf Prozent etwas über ihrem Ergebnis von 2014 (4,3 beziehungsweise 3,1 Prozent). Die Linke bekäme ähnlich wie vor fünf Jahren drei Prozent.

Alle weiteren Parteien kämen zusammen auf fünf Prozent. Bei der Europawahl gibt es in Deutschland keine Sperrklausel, somit haben auch kleine Parteien Chancen auf ein Mandat.

Für viele ist die Bundespolitik ausschlaggebend

Für die Mehrheit der bayerischen Wähler sind bei den aktuellen Parteipräferenzen innenpolitische Aspekte wichtiger als die Europapolitik. 51 Prozent der Befragten gaben an, für ihre Wahlabsicht spiele die Bundespolitik die größere Rolle, die Europapolitik ist für 35 Prozent ausschlaggebend. Beides gleichermaßen im Blick haben dem BayernTrend zufolge 14 Prozent der Wahlberechtigten.

Mehrheit an Europawahl interessiert

In Deutschland und den meisten anderen EU-Staaten findet die Wahl am 26. Mai statt, in einigen Ländern bereits in den Tagen davor. Fast sechs von zehn der bayerischen Wahlberechtigten blicken dem Urnengang mit Interesse entgegen, wie der BayernTrend weiter ergab: 19 Prozent sind demnach sehr stark und weitere 40 Prozent stark an der Europawahl interessiert. Für 34 Prozent spielt die Wahl dagegen eher weniger eine Rolle, sechs Prozent interessiert sie gar nicht.

Dabei bekunden vor allem viele ältere Bayern (71 Prozent), sich stark oder sehr stark für die Europawahl zu interessieren. Deutlich weniger verbreitet ist das Interesse an dem Urnengang bei den 18- bis 39-Jährigen (46 Prozent) sowie Wahlberechtigten mit einfacher Schulbildung (51 Prozent).

Der BR-BayernTrend

Für den aktuellen BR-BayernTrend befragte das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap von 14. bis 18. März 1.001 Wahlberechtigte in Bayern. Es handelt sich um eine repräsentative Zufallsauswahl, die Befragung erfolgte telefonisch. Die Sonntagsfrage zur Europawahl misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt laut Infratest dimap einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlausgang abgeschlossen ist.

Rückschlüsse auf den späteren Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Zum einen legen sich immer mehr Wähler kurzfristig vor einer Wahl fest, zum anderen hat der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern eine große Bedeutung.