Bei seinem Antrittsbesuch in der Infanterieschule des Heeres in Hammelburg zeigte sich Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) "beeindruckt, von der Leistungsfähigkeit, von der Einsatzbereitschaft, von der Einsatzleidenschaft der Truppe". Im Mittelpunkt des Besuches standen die sogenannten Mittleren Kräfte, die in Deutschland ausgebaut werden sollen. Die Umgliederung des Heeres sei in vollem Gange, sagte Pistorius in einem Statement am Ende seines Besuches.
Umstrukturierung in vollem Gange
Bisher gebe es eine Lücke zwischen den schnellen und den schweren Kräften. "Diese Lücke wird geschlossen mit den Mittleren Kräften, die auf eigenen Rädern voll verlegungsfähig sind und eben auch kaltstartfähig", so Pistorius. Mittlere Kräfte sind hochintensive Waffensysteme, die auf Rad-Fahrzeugen montiert und daher schnell zu verlegen sind. Ihnen kommt angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine eine besondere Bedeutung zu, um an der Nato-Ostflanke schnelle Krisenintervention zu ermöglichen.
Schwerer Waffenträger noch im Bau
Die Mittleren Kräfte stützen sich maßgeblich auf das Fahrzeug "Boxer", welches sowohl als Truppentransporter als auch als schweres Waffensystem einsatzfähig ist. Der schwere Waffenträger ist noch im Bau und wird 2025 geliefert. Trotzdem sei in Hammelburg zu sehen gewesen, dass das Heer schon heute damit übt: "Bereits jetzt wird ausgebildet. Wenn er dann da ist, muss er genutzt werden." In seinem Statement hob Pistorius auch die Arbeit der Infanterieschule hervor. Erfolgreiche Operationen wie die Evakuierung aus dem Sudan seien ohne die Ausbildung in Hammelburg schlicht nicht möglich. Sein Statement beendete Pistorius mit den Worten: "Auf das Heer ist Verlass und darüber freue ich mich sehr."
Seit 1. April wird Heer umstrukturiert
In Hammelburg hat Boris Pistorius verschiedene Stationen auf dem Truppenübungsplatz besucht. Er hat unter anderem einen Häuserkampf besichtigt, ausgeführt von Gebirgsjägern, die eigentlich für Höhenoperationen in den Bergen ausgerüstet sind. Um die Einsatzfähigkeit zu erhöhen, laufen seit 1. April bereits weitreichende Umstrukturierungen des Heeres. Ziel ist es, dass in kürzester Zeit alle Ecken des Nato-Bündnisgebietes erreichbar sind.
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