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Richard Mergner, Landesvorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern (BN)

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BN-Chef nennt geplantes Gewerbegebiet in Weiden skandalös

Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) macht weiter Front gegen die geplante Erweiterung eines Gewerbegebietes in Weiden. BN-Landeschef Mergner nannte das Projekt bei einem Ortstermin einen der aus ökologischer Sicht aktuell schlimmsten Pläne in Bayern.

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Die Pläne für die Erweiterung eines Gewerbegebietes im Staatswald bei Weiden sind Naturschützern in der Region schon seit Langem ein Dorn im Auge. Das Gewerbegebiet soll im Weidener Westen auf einer Gesamtfläche von 65 Hektar entstehen. Die bisherige Gewerbefläche dort würde damit noch einmal um etwa ein Drittel wachsen.

BN-Chef Mergner fand bei einem Ortstermin am Mittwoch deutliche Worte:

"Dieses geplante Gewerbegebiet ist eines der schlimmsten, flächenzerstörenden Projekte in ganz Bayern." Richard Mergner

Die BN-Aktivisten kritisieren vor allem, dass für das Projekt zahlreiche Bäume im Staatswald gefällt werden müssten. Mergner appellierte am Mittwoch an Bayerns neue Landwirtschafts- und Forstministerin Michaela Kaniber (CSU), das Projekt zu stoppen. Gerade vor dem Hintergrund der Debatte um eine zu starke Flächenversiegelung im Freistaat sollte Kaniber hier einschreiten und die Waldvernichtung im Staatswald des Freistaats verhindern, sagte der BN-Chef. 

Kritik am Flächentausch

Als skandalös bezeichnet der BN-Vorsitzende das Verfahren, wie man im Fall "Weiden West" die geforderten Ausgleichsflächen für das benötigte Gelände organisiert habe. Zwar würden den Bayerischen Staatsforsten als Ausgleich Flächen zur Aufforstung zur Verfügung gestellt. Diese Flächen lägen aber gar nicht in der Region Weiden, sondern im weit entfernten Mittelfranken.

Tatsächlich haben die Verantwortlichen in der Stadt Weiden die Ausweisung des neuen Gewerbegebietes wiederholt mit dem Hinweis auf die Ausgleichsflächen verteidigt. Aber auch darüber hinaus nennt Stadtkämmerin Cornelia Taubmann das neue Gewerbegebiet unverzichtbar. Es gebe für heimische und neue Unternehmen keine geeigneten Flächen mehr.