Europas größtes BMW Werk in Dingolfing rüstet sich für die Zukunft. Noch in diesem Jahr will man dort die Produktion von E-Modellen verdoppeln. Das kündigte Werkleiter Christoph Schröder im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk an.
Produktion steigt wieder
Nach dem von Corona geprägten Jahr 2020 verzeichnet der Autohersteller in seinem Werk in Dingolfing wieder steigende Produktionszahlen. Die Fertigung wurde inzwischen wieder auf 1.300 Autos pro Tag hochgefahren.
Neues E-Auto wird ab dem Sommer produziert
In diesem Sommer dann wird in Dingolfing mit dem BMW iX erstmals ein voll elektrisches Auto gefertigt. Das bedeute eine Zeitenwende für den Standort, sagte Werkleiter Christoph Schröder: "Mit dem Anlauf des iX werden wir uns von den elektrifizierten Stückzahlen her mindestens verdoppeln. Also mehr als 40.000 elektrifizierte Fahrzeuge sind für dieses Jahr aus Dingolfing geplant." Damit sei man dann schon im zweistelligen Prozentbereich und der Prozentanteil werde noch wachsen. Mit dem neuen Modell, das im November auf den Markt kommen soll, will BMW auch Maßstäbe bei der Digitalisierung und beim autonomen Fahren setzen.
IG Metall droht mit Warnstreiks
Als größter Arbeitgeber in Niederbayern will BMW mit der Produktion des neuen Modells auch die rund 17.000 Arbeitsplätze und knapp 1.000 Ausbildungsplätze für die Zukunft rüsten.
Die IG Metall hat BMW unterdessen aber in der laufenden Tarifrunde mit Warnstreiks ab dem 2. März gedroht. Die Industriegewerkschaft fordert unter anderem vier Prozent mehr Einkommen für ihre Mitglieder. Bereits Anfang des Monats hatte die Gewerkschaft bei BMW in Dingolfing mit einer Aktion auf ihre Forderungen aufmerksam gemacht. Thomas Zitzelsberger, der Vorsitzende der IG Metall- Vertrauensleute im größten Produktionswerk der BMW AG in Europa kritisierte, dass die letzte Tariferhöhung im April 2018 bereits zu weit zurückliege.
BMW und Daimler bei E-Autos im Mittelfeld
Im Wettbewerb auf dem E-Auto-Markt befindet sich BMW zusammen mit Wettbewerber Daimler derzeit im Mittelfeld. Das zeigt eine aktuelle Studie des Center of Automotive Management (CAM). Demnach bleibt der US-Konzern Tesla weiter an der Spitze des Rankings, währen BMW und Daimler an der 11. beziehungsweise 13. Stelle stehen. Professor Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management sieht in Sachen E-Mobilität noch großen Nachholbedarf bei den Premiumherstellern.
BMW iX: Produktion im Werk Dingolfing
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