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Stau auf der A93

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Langer Rückstau wegen Lkw-Blockabfertigung

Langer Rückstau wegen Lkw-Blockabfertigung

Die Lkw-Blockabfertigung auf der A93 an der Grenze zu Tirol hat für einen enormen Lkw-Rückstau gesorgt. Auf 55 Kilometern stehen die Brummis. Für sie geht nichts mehr auf der A8 und der A93.

Brummi-Fahrer brauchen wieder einmal starke Nerven. Die Lkw-Blockabfertigung auf der A 93 an der Grenze zu Tirol sorgt derzeit für 55 Kilometer Lkw-Rückstau. Auf der A 93 betrage der Stau 30 Kilometer, so die Verkehrspolizei Rosenheim. Und auf der A 8 stehen die Lastwagen jeweils 15 Kilometer Richtung Osten und Westen vom Inntaldreieck aus.

Bereits um 5.30 Uhr staute es sich auf die A 8 zurück. So früh sei das noch nie der Fall gewesen, sagt die Verkehrspolizei. "So schlimm war es noch nie", so ein Sprecher.

"Wir haben eine ungünstige Konstellation heute, weil gestern schon Fahrverbot war in Tirol. Der Verkehr hat sich gestern schon angestaut. Wir haben heute also den Verkehr von zwei Tagen, der auf die Autobahn drängt." Johannes Klinger, Einsatzleiter Verkehrspolizei Rosenheim

Pkw-Verkehr läuft

Die Verkehrspolizei ist mit 90 Mann im Einsatz und versucht mit Unterstützung umliegender Dienststellen die Ausfahrten frei und den Pkw-Verkehr flüssig zu halten. Auf der linken Spur funktioniert das auch weitgehend. Für Pkw-Fahrer gibt es so gut wie keine Behinderungen. Außer dass auf der A93 heute für alle Verkehrsteilnehmer 80 km/h gilt.

Die Lkw-Fahrer dagegen müssen viel Geduld mitbringen. Nach Auskunft von Johannes Klinger werden die Lkw-Verkehrsbehinderungen am Vormittag noch anhalten. Er empfiehlt allen, die neuralgische Stelle weiträumig zu umfahren.

Wegen eines Feiertags in Italien hatte die Tiroler Landesregierung bereits am Mittwoch ein Einreiseverbot für Lkw mit Ziel Italien verfügt. So waren die Lkw-Parkplätze entlang der A 93 bereits am frühen Nachmittag gefüllt und deswegen geschlossen.

Am Donnerstagmorgen startete die österreichische Polizei ab 5.00 Uhr mit der Blockabfertigung. Am Grenzübergang Kiefersfelden/Kufstein werden stündlich nur 250-300 Lkw im Schritttempo über die Grenze gelassen. Ist die Kapazitätsgrenze von 300 Lastwagen erreicht, wird der Güterverkehr verlangsamt oder gestoppt.

Blockabfertigung zur Verkehrsberuhigung

Tirol plant dieses Jahr noch knapp zwei Dutzend Blockabfertigungen. Das Land will damit vor allem nach Lastwagen-Fahrverboten an Feiertagen den Verkehr über die viel befahrene Brenner-Strecke eindämmen. Die Folgen der Maßnahme waren bisher allerdings teils lange Staus auf bayerischer Seite. Der Freistaat und der Bund hatten deshalb protestiert.

Bei einem Brenner-Gipfel im Februar in München hatten sich die Verkehrsminister aus Deutschland, Österreich und Italien sowie regionale Vertreter grundsätzlich auf eine stärkere Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene verständigt. Konkrete Maßnahmen sollten bei einem zweiten Gipfel beschlossen werden, der nun am 12. Juni in Bozen geplant ist.

An die 2,25 Millionen Lastwagen fuhren 2017 nach Tiroler Angaben an der Zählstelle in Schönberg vorbei, acht Prozent mehr als im Vorjahr. In den ersten Monaten dieses Jahres wurde erneut ein Anstieg registriert.