Bei der Häufigkeit von Blitzeinschlägen ist Bayern Nummer eins in Deutschland: Nirgendwo sonst hat es so oft geblitzt wie im Freistaat. 56.664 Mal hat im vergangenen Jahr der Blitz eingeschlagen, wie aus Zahlen des Blitz-Informationsdienstes Aldis/Blids hervorgeht. Mehr als jeder vierte der deutschlandweit 209.619 Blitze traf damit Bayern.
Blitzhauptstadt Deutschlands ist Rosenheim
Nicht überraschend daher, dass auch in Bayern die Blitzhauptstadt Deutschlands liegt. Mit 2,98 Blitzen pro Quadratkilometern im Gesamtjahr 2024 wurde Rosenheim mit Abstand am häufigsten von allen deutschen Städten vom Blitz getroffen, gefolgt von Kempten mit 2,22 Einschlägen pro Quadratkilometern. Unter den deutschen Großstädten krachte es am häufigsten in München, gefolgt von Hamburg und weit vor Berlin und Köln.
Auch in den Landkreisen blitzt es deutschlandweit am häufigsten in Bayern: Hier führt der Landkreis Miesbach mit 2,29 Blitzen pro Quadratkilometern, gefolgt von den Landkreisen Weilheim-Schongau, Rosenheim und Starnberg. Auch die Landkreise Garmisch-Partenkirchen, Ostallgäu, Kaufbeuren, Bad Tölz-Wolfratshausen, München und Landsberg am Lech schaffen es in das bayerische Spitzendutzend. Der Alpenrand war offensichtlich – wie häufig – erneut der Gewitterhotspot Deutschlands.
Grafik: Hier hat es 2024 in Bayern am häufigsten geblitzt
Alpen und Berge erhöhen Häufigkeit von Blitzeinschlägen
Doch nicht nur aufgrund der relativ großen Fläche des Freistaats werden hier verhältnismäßig viele Blitze gezählt. Häufig ballen sich viele Gewitter im Süden, nahe der Alpen.
In den Bergen ist die Gefahr von Blitzen deutlich erhöht: So kam es auch am Samstag beim jüngsten Unwettereinbruch mit Gewittern zu einem Unglück in der Böhmischen Schweiz in Tschechien. Zwei deutsche Touristen wurden dort beim Wandern von einem Blitz getroffen worden. Rettungskräfte brachten einen älteren Mann mit schweren Verletzungen in ein Traumazentrum, die ältere Frau kam mit mittelschweren Verletzungen in ein Krankenhaus, wie ein Sprecher örtlichen tschechischen Medien sagte.
Bergwacht warnt vor Gewittern bei Bergtouren
Laut Bergwacht sollen die Deutschen Schutz unter einem Baum gesucht haben, wurden dort vom Blitz getroffen. Die tschechischen Behörden weisen Wanderer noch einmal darauf hin, bei Touren dringend aufs Wetter zu achten und Karten dabei zu haben. In den Tälern der Böhmischen Schweiz gibt es nicht überall Handy-Empfang.
Wie häufig Blitze entstehen, hängt stark vom Wetter ab. Wärme und Feuchtigkeit machen sie wahrscheinlicher, weswegen sie vor allem im Sommer auftreten, in besonders trockenen Jahren aber tendenziell seltener sind.
Mit Informationen von dpa.
Zum Audio: Wieso schlägt der Blitz immer in die höchste Stelle ein?
Blitz am Brocken
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!