Symbolbild: Auf einer Straße ist die Beleuchtung nicht in Betrieb.
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Blackout – und dann? Rosenheim verteilt Flyer

Aufgrund der Energiekrise gibt es derzeit immer wieder Warnungen vor größeren Stromausfällen. Die Stadt Rosenheim verteilt gerade Flyer an Haushalte, um Bürgerinnen und Bürger darauf vorzubereiten. Experten geben aber Entwarnung.

"Unsichere Energieversorgung - Was tun bei Blackout?" heißt es in einer Pressemitteilung auf der Homepage der Stadt Rosenheim. Tatsächlich werden immer wieder Warnungen vor einem großflächigen Stromausfall im kommenden Winter laut. Erst letzte Woche war es in Teilen Puschheims und Gröbenzell bei München über mehrere Stunden zu einem Stromausfall gekommen - hier allerdings wegen eines Kurzschlusses.

Fest steht: Die Themen Energie und vor allem fehlender Strom treiben derzeit viele Menschen um. Deshalb haben in Rosenheim viele Bürgerinnen und Bürger in diesen Tagen einen Flyer der Stadt bekommen. Er gibt Tipps, wie man sich im Falle eines Blackouts verhalten soll. Damit die Rosenheimer Vorkehrungen treffen können, so begründete die Stadt die Aktion.

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Vorbereitungen wie für einen Campingurlaub

So heißt es unter anderem, man solle sich in den eigenen vier Wänden wie für einen 14-tägigen Campingurlaub vorbereiten, mit genügend Wasservorräten, Konserven, einer Hausapotheke, Kerzen und vielem mehr. Der Ratgeber ist auch auf der Homepage der Stadt einzusehen.

Experten geben Entwarnung

In dem Flyer wird ein Experte zitiert, der ein solches Szenario "in den nächsten Jahren" für möglich hält. Von einem baldigen Blackout gehen die Experten und Behörden derzeit allerdings nicht aus. Kleinere, örtlich begrenzte Ausfälle, wie zuletzt in Puchheim, können schon vorkommen. Die Bundesnetzagentur hält auf BR-Anfrage ein solches Szenario aber auch für "sehr unwahrscheinlich", ebenso die Ökonomin Karen Pittel, Energiefachfrau beim Münchner ifo-Institut.

Kommunen prüfen schon länger ihre Notfallpläne

Tatsächlich ist es so, dass sich viele Kommunen schon länger mit dem Blackout-Szenario beschäftigen. Nicht nur Rosenheim, beispielsweise auch Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen oder Eichstätt prüfen ihre Notfallpläne oder setzen sie neu auf und rüsten in einigen Dingen nach. Außerdem sind Vorratslisten für die Bevölkerung und Pläne für den Notfall nicht komplett neu, sondern Teil des Katastrophenschutzes.

Arbeitsgruppen und Feuerwehr im Einsatz

In Rosenheim beschäftigt sich die Stadtverwaltung nach eigenen Angaben seit 2018 mit dem Thema, unter Einbindung der Stadtwerke und der Rosenheimer Polizeiinspektion. Es werden Arbeitsgruppen für verschiedene Bereiche eingesetzt, zum Beispiel für die Wasser-, Gas- und Telekommunikationsversorgung und für die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs.

Abgesehen davon werden beinahe überall bei einem längeren Stromausfall die Feuerwehren eine zentrale Rolle einnehmen. Da sie einfach per se gut ausgestattet sind. Im Landkreis Pfaffenhofen werden sie quasi zu Leuchttürmen der Versorgung: Jeder Bürger kann dann im Notfall zur nächsten Feuerwache. Sie richten beispielsweise Wärmestuben für die Menschen ein oder man kann von dort einen Notruf absetzen. Schon vor einigen Jahren hat man in Pfaffenhofen eine große Übung dazu gemacht. Und es sah damals schon ganz gut aus: Die Trinkwasserversorgung war überall im Landkreis gesichert.

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