Trotzdem muss das Bistum auf Rücklagen in Höhe von rund zehn Millionen Euro zurückgreifen, um die Ausgaben zu decken. Laut Albrecht Siedler seien die Kirchensteuereinnahmen im Bistum mit rund 174 Millionen Euro zwar noch hoch, sie würden aber nicht weiter steigen. Dazu mache sich die Zahl der Kirchenaustritte bemerkbar.
Stellen müssen langfristig abgebaut werden
Siedler schätzt die Mindereinnahmen auf rund zwei Millionen Euro pro Jahr. Auf der anderen Seite steigen die Ausgaben jedes Jahr an. Davon ist der größte Posten die Ausgaben fürs Personal, in diesem Jahr rund 120 Millionen Euro. Hier müsse in Zukunft gespart werden – auch angesichts einer Tarifsteigerung von 2,5 Prozent. "Um einen langfristigen Stellenabbau kommt das Bistum Würzburg nicht herum", so Siedler.
31 Millionen Euro investiert das Bistum im laufenden Jahr in den Erhalt und die Erneuerung von Gotteshäusern und kirchlich genutzten Gebäuden. Die größten Baumaßnahmen 2018 sind das Matthias-Ehrenfried-Haus in Würzburg mit allein 2,5 Millionen Euro und das Pfarrheim von St. Anton in Schweinfurt mit 500.000 Euro.
Siedler: Finanzskandal wie in Eichstätt ist in Würzburg nicht möglich
Wie hält es das Bistum mit den Geldanlagen? Auch diese Frage hat der bischöfliche Finanzdirektor beantwortet. So habe man 95 Prozent der Finanzanlagen in Spezialfonds investiert, die der Aufsicht der Finanzkontrolle unterliegen. Diese Struktur mache einen Skandal wie in der Diözese Eichstätt unmöglich. Dort sind umgerechnet 60 Millionen Dollar in ungesicherte Darlehen in die USA geflossen sind.
Fest steht allerdings: Das Bistum muss sein Geld weiter anlegen, um mit der Rendite die Ruhestandsgehälter der Priester zu finanzieren. Und ohne ein gewisses Risiko ist eine Rendite nicht möglich.