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Eichstätt - nach dem Finanzskandal

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Bistum Eichstätt: Dubiose Geschäfte in Texas

Bistum Eichstätt: Dubiose Geschäfte in Texas

Das Bistum Eichstätt rechnet mit Verlusten von bis zu 48 Millionen Euro durch zweifelhafte Investitionen in den USA. Es geht um Geschäfte in Dallas/Texas. Das Bistum sieht sich als Opfer. Von Markus Kaiser und Matthias Morgenroth

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Schon im Juni 2016 kam der erste Verdacht auf, ob Gelder veruntreut würden, im vergangenen Sommer blieben die ersten Rückzahlungen aus unsicheren Darlehen aus. Bis zu 48 Millionen Euro soll der ehemalige Mitarbeiter der Diözese in Texas und Florida als Darlehen vergeben haben. Und zwar an US-amerikanische Immobilienfirmen - ohne Absicherung.

Rechtsanwalt vermutet kriminelle Strategie

Der Münchner Rechtsanwalt Ulrich Wastl, der das Bistum vertritt, vermutet dahinter kriminelle Strategie, das Geld möglichst weit weg zu bringen. Womöglich habe der ehemalige Mitarbeiter des Bistums zusammen mit einem Komplizen an den Geschäften verdient. Beide sitzen seit kurzem in Untersuchungshaft. Wie hoch der Schaden für das Bistum ist, darüber kann derzeit nur spekuliert werden, so der Rechtsanwalt. Bischof Hanke wollte sich nicht äußern, sein Anwalt ließ verlauten, die Finanzaffäre falle nicht in den Aufgabenbereich des Bischofs.

"Wir haben derzeit ausstehende fällige Darlehensrückzahlungen von 21,5 Millionen Euro, womit aber noch nicht gesagt ist, dass wir dieses Geld nicht zurückbekommen. Aber jedenfalls zum Fälligkeitszeitpunkt wurden diese Darlehen nicht bedient." Rechtsanwalt Ulrich Wastl

Kirchensteuer bleibt unangetastet

Im schlimmsten Fall könnten dem Bistum Eichstätt 48 Millionen Euro verloren gehen. Die Gelder stammen aus dem Vermögen des Bistums, wie Wastl bestätigte. Kirchensteuermittel blieben unangetastet.

Diözese sieht sich als Opfer

Die Diözese Eichstätt sieht sich in dem Finanzskandal als Opfer des ehemaligen Mitarbeiters. "Wir sind Opfer und nicht Täter", sagte Rechtsanwalt Wastl. Generalvikar Vollnhals bezeichnete die Vorgänge als "schmerzliche Erfahrung", da das Vertrauen in einen Mitarbeiter erschüttert worden sei. Der Fall habe ihn betroffen und fassungslos gemacht. Nun sei sachliche Aufklärung geboten. Er kündigte an, dass ab April ein neuer Finanzdirektor die Geschäfte des Bistums übernehmen werde.