Bischof Rudolf Voderholzer beklagt bei der Christmette im Dom St. Peter in Regensburg eine zunehmende Eiszeit in der Gesellschaft
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Bischof Rudolf Voderholzer beklagt bei der Christmette im Dom St. Peter in Regensburg eine zunehmende Eiszeit in der Gesellschaft

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Bischof Voderholzer: Beziehungen und Herzen erkaltet

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat am Heiligen Abend im Dom St. Peter mit etwa 600 Besuchern die Christmette gefeiert. Mit dabei der Chor der Domspatzen. Voderholzer beklagte eine sich abzeichnende "Eiszeit in der Gesellschaft".

Anders als im vergangenen Jahr konnten heuer zahlreiche Gläubige zusammen mit Bischof Rudolf Voderholzer an Heiligabend im Regensburger Dom ab 22 Uhr die Christmette feiern. Der Chor der Domspatzen öffnete gemeinsam mit einem Streicher-Ensemble und der Orgel.

3G-Regel und Maskenpflicht: Rund 600 Gläubige feierten mit

Wie das Bistum auf seiner Website mitteilt galt für die Mitfeiernden die 3G-Regel und während des gesamten Gottesdienstes musste eine FFP2-Maske getragen werden. Diese Maßnahmen hätten es ermöglichten, dass die Christmette im Dom bis zu 600 Personen mitfeiern konnten, weil auf die Abstände verzichtet werden konnte. Die Christmette wurde aber auch im Fernsehen und auf der Homepage des Bistums durch einen Livestream übertragen.

Voderholzer spricht von "winterlichen Zeiten"

Derzeit herrschten in der Gesellschaft "winterliche Zeiten", wie Bischof Rudolf beobachtet. "Während der Klimawandel eine Erwärmung der Erde und ihrer Atmosphäre mit sich bringt, zeichnet sich in der Gesellschaft eher eine Eiszeit ab." Beziehungen und Herzen seien erkaltet. Doch von Gott her komme der warme Wind, der dieses Eis bricht.

Und Menschen wie Ärzte und Pfleger in den Krankenhäusern oder die Krippenfreunde spenden Wärme und folgen so dem Vorbild Christi, der selbst 33 Jahre nach seiner Geburt vor den Toren Betlehems arm und nackt, wie er auf die Welt gekommen war, vor den Toren Jerusalems am Kreuz sein Leben hingab. "In seiner Auferstehung von den Toten aber wird er sogar die tiefste Kälte und härteste Erstarrung, die des Todes aufbrechen und uns das Tor des ewigen Lebens öffnen", so Voderholzer.

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Beispiele "menschlicher Wärme"

"Wir dürfen nicht übersehen, dass es viele Beispiele für menschliche Wärme und Hilfsbereitschaft gibt", hob Bischof Rudolf in seiner Predigt hervor. Er denke dabei besonders an die Männer und Frauen, die in Krankenhäusern und Pflegeheimen ihren Dienst tun, die als Ärzte oder Pfleger auch menschliche Wärme vermitteln und so die Botschaft von Weihnachten hinein in das konkrete Leben übersetzen.

In besonderer Weise dankte der Bischof an dieser Stelle den Mitarbeitern der Caritas. Er denke aber auch an die überwältigende Hilfsbereitschaft, die den Betroffenen der Überschwemmungskatastrophe im Ahrtal zuteil wurde. Besonders bemerkenswert sei eine Initiative von Krippenfreunden aus vielen Regionen Deutschlands gewesen. "Für Familien und Haushalte, die buchstäblich alles verloren haben, auch die Weihnachtskrippe, wurden Krippen gesammelt, neu gebaut oder gestiftet, oder es wurden von Geldspenden neue Figurengruppen gekauft und vermittelt", so Bischof Rudolf.

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Der Chor der Domspatzen sorgte für die feierliche Atmosphäre bei der Christmette im Regensburger Dom

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