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Bildungsstreik 2018

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Bildungsstreik: Münchner Schüler wollen Bildung für alle

Die "Jugendaktion Bildung statt Abschiebung" hatte Schüler, Studenten und Geflüchtete zum Streik aufgerufen. Die Initiative hatte sich vor einem Jahr gegründet, als in Nürnberg die Abschiebung eines Schülers aus der Schule heraus verhindert wurde.

Über dieses Thema berichtet: Notizbuch am .

In München folgten rund 200 Schülerinnen und Schüler, Studierende und Geflüchtete dem . Sie kamen am Geschwister-Scholl-Platz vor der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) zusammen. An einem "offenen Mikrofon" konnten sie ihre Meinung sagen.

"Mich regt auf, dass Bildung zurzeit so abläuft, dass man was reingedrückt bekommt, dann muss man es ein paar Wochen später wieder auskotzen und weiß danach nichts mehr. Ich finde, dass das nicht sinnvoll ist. Man sollte in der Schule andere Werte vermittelt bekommen: Teamarbeit, Kreativität oder soziale Kompetenzen." Jan, 16 Jahre, Schüler

Motto: Gegen Leistungsdruck und Ausgrenzung

Auf Bannern stand: "Gegen Leistungsdruck und Ausgrenzung. Wir schwänzen nicht, wir streiken!" und "Bildung für alle!". Die Organisatoren betonen, dass sie sich nicht nur für bessere Bildung einsetzen, sondern auch ein Zeichen gegen Rechts setzen wollen.

"Ich gehe in eine Integrationsklasse in München und habe eine Ausbildungserlaubnis bekommen. Manche Mitschüler nicht, obwohl sie aus der gleichen Region wie ich kommen. Das finde ich ungerecht! Es wird doch immer gesagt, wir brauchen junge Leute. Es gibt hier viele, die eine Ausbildung machen wollen, aber nicht können." Arif Haidary, geflüchteter Schüler, MUT-Partei

Die Schülerinnen und Schüler unter den Demonstranten werden mit Disziplinarstrafen rechnen müssen. Kultusminister Bernd Sibler ließ im Vorfeld verlauten: "Eine außerunterrichtliche Veranstaltung während der Schulzeit kann ich nicht akzeptieren, denn eine Befreiung vom Unterricht ist nur in begründeten Ausnahmefällen möglich. Sich für eine sinnvolle Sache zu engagieren, hängt ja auch nicht von der Tageszeit ab und muss daher nicht während der Schulzeit sein!“.

Ähnliche Veranstaltungen fanden in Nürnberg, Regensburg, Leipzig, Dresden, Würzburg und Berlin statt. Unterstützer in München waren unter anderem Bellevue di Monaco, "Eine Schule für Alle", die Jusos München, die Grüne Jugend München, die MUT-Partei und die Fachschaft Soziologie der LMU.